Bereits ein Aufprall mit ganz geringem Tempo kann für ein ungesichertes Kind im Auto tödlich enden. Daher ist für Kinder ein passender Sitz vorgeschrieben. Sie dürfen erst ab dem 12. Geburtstag, oder wenn sie größer als 1,50 Meter sind, ohne Kindersitz im Auto mitfahren.
Doch die Auswahl ist groß. Was Kindersitze taugen, wollte aktuell auch die „Stiftung Warentest“ (Ausgabe 6/2025) in einem internationalen Test gemeinsam mit dem ADAC, anderen europäischen Automobilclubs und Verbraucherorganisationen wissen.
20 Autokindersitze zu Preisen von 100 bis 750 Euro mussten sich – verschärften - Testbedingungen stellen. Die Hälfte bekommt das Qualitätsurteil „gut“, neun schneiden mit „befriedigend“ ab, einer ist immerhin „ausreichend“.
Darunter waren Modelle für alle Altersgruppen von der Geburt bis zum zwölften Geburtstag und für alle Körpergrößen zwischen 40 und 150 Zentimeter. Einige der Sitze eignen sich nur für bestimmte Größen, einer könnte über die gesamte Kindheitszeit mitwachsen. Davon raten die Tester aber ab – dazu später mehr.
Die besten Babyschalen sind die „Joie Sprint“ (215 Euro) und die „Maxi-Cosi Pebble S + FamilyFix S Base“ (330 Euro). Beste Baby- plus Kleinkindsitze sind der „Graco Turn2Me DLX i-Size R129“ (149 Euro) und der „Joie i-Pivot 360“ (270 Euro). Als bester Kleinkindsitz wird der „Thule Elm – rückwärtsgerichteter Kleinkindsitz + Alfi Base“ für 720 Euro bewertet. In der Gruppe Kind von 1,00 bis 1,50 Meter Körpergröße sind demnach am besten bewertet der „Cybex Solution G2“ (200 Euro) und der „Recaro Axion 1“ (280 Euro). Als Preistipp nennen die Experten den „Joie i-Trillo FX“ für 100 Euro aus derselben Gruppe.
Erstmals mussten sich die Sitze einem neuen, verschärftem Testverfahren stellen, etwa bei den Crashversuchen. „So sind häufige Unfallszenarien noch besser abgedeckt als zuvor“, berichtet die Zeitschrift.
Auch bei Schadstoffen werde genauer hingeguckt. So bietet der teuerste Sitz zwar die „mit Abstand höchste Unfallsicherheit im Test“. Aber es fanden sich auch sogenannte PFAS-Verbindungen oberhalb des Grenzwertes der europäischen Chemikalienverordnung Reach.
Allerdings: „Für Kinder, die den Sitz benutzen, besteht allenfalls ein geringes Risiko“, so die Experten. Und mittlerweile hätte der Anbieter den Vertrieb der getesteten Bezugsvariante eingestellt, er sei nun mit einer anderen erhältlich.
Einer für alle und alle Zeit? Ja, solche All-in-One-Kindersitze für Babys, Kleinkinder und größere Kinder gibt es zwar, aber: „Keiner davon schaffte es in unseren Tests der vergangenen Jahre unter die besten Kindersitze“, berichtet die Zeitschrift. Auch das Modell aus dem aktuellen Testfeld bildet mit „ausreichend“ das Schlusslicht. Es wird daher geraten, lieber mindestens zwei Sitze im Laufe der Kindheit zu nutzen. Beispiele:
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