Klebeprotest an Zufahrt zu Rüstungsfirma Renk | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.10.2025 12:50, aktualisiert am 13.10.2025 15:00

Klebeprotest an Zufahrt zu Rüstungsfirma Renk

Speziell geschulte Polizisten versuchten, die Hände von Demonstranten von der Straße zu lösen. (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Speziell geschulte Polizisten versuchten, die Hände von Demonstranten von der Straße zu lösen. (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Speziell geschulte Polizisten versuchten, die Hände von Demonstranten von der Straße zu lösen. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Mehrere Demonstranten haben sich am Vormittag an einer Zufahrt zum Werk des Panzergetriebe-Herstellers Renk in Augsburg festgeklebt. Ersten Informationen zufolge hätten sich zehn Demonstrantinnen und Demonstranten am Boden festgeklebt, sagte eine Polizeisprecherin. „Da kommen jetzt speziell geschulte Kollegen zum Einsatz, um sie vom Boden zu lösen.“ Die Versammlung sei bei den Behörden nicht angemeldet gewesen.

Der Einsatz dauerte der Polizeisprecherin zufolge bis in die Nachmittagsstunden. „Es müssen noch Menschen gelöst werden.“ Wie lang dies noch dauern könnte, blieb zunächst unklar. Die Polizei prüfte unterdessen bereits, ob ein Anfangsverdacht auf Nötigung gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten vorliege, die sich am Boden festgeklebt hatten.

Gruppe begründet Protest mit Waffenlieferungen an Israel

Die Gruppe „Peacefully against Genocide“ (Deutsch: Friedlich gegen Völkermord) begründete den Protest mit „fortgesetzten Rüstungskooperationen mit Israel trotz des Völkermordes in Gaza und des aktuellen Waffenstillstands“. Ethisch und völkerrechtlich sei „Deutschland längst dazu verpflichtet, Waffenlieferungen an die israelische Regierung und Armee zu stoppen“, zitierte die Gruppe eine Teilnehmerin in ihrer Mitteilung. Israel hat den Vorwurf des Völkermordes stets zurückgewiesen.

Renks Firmenchef Alexander Sagel hatte im Sommer in der Kontroverse um einen deutschen Exportstopp für bestimmte Rüstungsgüter nach Israel gesagt, das Unternehmen erwäge, einen Lieferstopp zu umgehen. Es gebe einen „Plan B“, sagte Sagel der „Financial Times“. Dieser sehe vor, die Produktion von Getrieben für israelische Panzer in die USA zu verlagern. Das Unternehmen habe aus deutscher Sicht „die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Israel seine Abschreckungsfähigkeit aufrechterhalten kann“.

© dpa-infocom, dpa:251013-930-156531/2


Von dpa
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