Kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs haben Bayerns Lehrkräfte vor den Folgen des geplanten Stellenmoratoriums im Jahr 2026 gewarnt. „Die Abdeckung des Grundbedarfs an Lehrkräften muss weiterhin für alle Schularten zuverlässig gesichert bleiben, das sind wir der nachwachsenden Generation schuldig, denn davon hängt – zumindest mittelbar – auch der Wohlstand unserer gesamten Gesellschaft und damit auch der soziale Frieden in unserem Land ab“, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Lehrerverbände (abl), Pankraz Männlein, in München.
Für das Jahr 2026 gilt in Bayern ein beschlossenes generelles Stellenmoratorium. Das bedeutet, dass für das Haushaltsjahr 2026 und damit zum Schuljahr 2026/2027 keine zusätzlichen staatlichen Stellen geschaffen werden können. In den vergangenen Jahren hatte die Regierung in vielen Bereichen, etwa bei Lehrern und der Polizei, massiv Stellen ausgebaut. Mehr als 40 Prozent des Doppelhaushalts fließen bis Ende 2025 in die Bezahlung der Mitarbeiter des Freistaats. In Summe umfasst der Etat rund 150 Milliarden Euro.
Die abl betonte, dass die Situation an Bayerns Schulen bereits zum Start des Schuljahres 2025/26 am kommenden Dienstag „mehr als angespannt ist“. Dies bedeute auch, gegenüber der Staatsregierung – und hier insbesondere gegenüber dem Kultusministerium – „mit Nachdruck für eine möglichst schnelle Verbesserung der Lern- wie auch der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen“ an den Schulen einzutreten.
„Dazu sollte der Freistaat alle ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um auch über Sondermaßnahmen und pädagogische Unterstützungskräfte Abhilfe zu schaffen“, so Männlein. Das beabsichtigte Stellenmoratorium sei unter den aktuell schwierigen Bedingungen der Unterrichtsversorgung absolut kontraproduktiv.
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