Frühe Bücherbegeisterung hinterlässt viele positive Spuren. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit Bezug auf eine amerikanische Studie hin. So schneiden Leseratten bei Tests gut ab, die Wahrnehmung und Denkprozesse betreffen - besser als Kinder, die in ihrer Freizeit kaum oder gar nicht lesen oder erst als Jugendliche damit anfangen.
Zwölf Stunden Lesen in der Woche sind demnach ideal. Bei ganz Kleinen kann schon das Vorlesen die Freude an Büchern wecken. Durch das Lesen verbessern sich Wortschatz, Gedächtnis, Sprachentwicklung, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Kinder - und damit oft auch die schulischen Leistungen.
Tablet oder Smartphone sind für richtige Bücher kein Ersatz. Das zeigt laut dem Verband auch die Tatsache, dass Bücher lesende Kinder durchschnittlich länger schlafen, was wiederum für die Gehirnentwicklung und Lernleistung wichtig ist.
So seien digitale Medien kontraproduktiv für den Schlaf. Die intensive Lichteinwirkung und besonders das Blaulicht abends beeinträchtigten die Melatoninausschüttung, die Kinder müde macht und sie einschlafen lässt.
Noch ein weiteres Argument für mehr echte Bücher: Junge Leseratten leiden im Vergleich seltener unter Stress und depressiven Symptomen. Außerdem fallen sie beispielsweise selten durch Aggressionen und Regelverstöße auf und entwickeln stattdessen mehr Mitgefühl und Kreativität.
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