Aktionstage wie „Kollege Hund“ oder der „Internationale Bürohundtag“ rufen im Juni zum Mitbringen des geliebten Vierbeiners zum Arbeitsplatz auf. Der Deutsche Tierschutzbund und der Bundesverband für Bürohunde sind sich einig: Das hat viele Vorteile.
„Hunde wirken sich nachweislich positiv auf das Betriebsklima aus. Ein Hund am Arbeitsplatz hebt die Stimmung im Team, sorgt für effektives Arbeiten, und allein seine Anwesenheit vermindert Stress“, sagt Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund. Vorausgesetzt, das Tier ist gut sozialisiert und es gibt keine Ängste oder Allergien bei Mitarbeitenden.
Wie aber gewöhne ich meinen Hund in das Arbeitsumfeld ein? Ein Patentrezept gebe es dafür nicht, sagt Markus Beyer, Vorsitzender des Bundesverbandes Bürohund. Aber ein bewährtes Vorgehen gliedere sich grob in zwei Phasen:
Zuerst kommt der oft unterschätzte, aber entscheidende „emotionale Change“. „Man muss die Mitarbeitenden frühzeitig informieren, den Kontext und das 'Warum' erklären, Bedenken (Ängste, Allergien) ernst nehmen und Akzeptanz schaffen. Ohne diese Basis scheitern viele Initiativen.“
Erst danach folgt die „Mechanik“, also die operative Planung:
„Wichtig ist, alle Beteiligten einzubeziehen und den Prozess transparent zu gestalten.“
Laut Verband erlauben immer mehr Betriebe ihren Mitarbeitern, die Hunde mitzubringen. „Sie sehen die Chancen im Bereich Mitarbeiterbindung, Recruiting – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – und zur Förderung eines positiven Arbeitsklimas und der psychischen Gesundheit“, sagt Beyer.
Und es gibt nach Ansicht des Tierschutzbundes einen weiteren Vorteil: „Das Risiko, dass Hunde aufgrund von Zeitmangel im Tierheim abgegeben werden, sinkt“, sagt Wattad. „Gleichzeitig wächst die Vermittlungschance für Tierheimhunde, deren Adoption häufig an der Berufstätigkeit potenzieller Interessenten scheitert.“
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