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Veröffentlicht am 01.12.2025 08:01

Müde am Steuer: Warnzeichen erkennen, Unfälle vermeiden

Wer Warnzeichen eines Sekundenschlafs bemerkt, legt besser eine Pause ein. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Wer Warnzeichen eines Sekundenschlafs bemerkt, legt besser eine Pause ein. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Wer Warnzeichen eines Sekundenschlafs bemerkt, legt besser eine Pause ein. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Gerade frühmorgens im Dunkeln auf dem Weg zur Arbeit oder auf langen monotonen Fahrten sind Autofahrer nicht selten von Müdigkeit geplagt. In der Winterreisesaison kommt beides zusammen: An trüben Dezembertagen wird es vermeintlich gar nicht richtig hell. Die Risiken einer Übermüdung oder gar eines Sekundenschlafes sollte man dabei nicht unterschätzen. 

Denn wer müde am Steuer sitzt, kann sich schlechter konzentrieren, reagiert langsamer und überschätzt sich häufig selbst - wodurch die Unfallgefahr steigt. Darüber informiert der ADAC Hessen-Thüringen. Die Unfallforscher vom ADAC stellen fest: bei Unfällen wegen plötzlicher Müdigkeit und Sekundenschlaf kommen Fahrer oft bei hohem Tempo von der Straße ab oder geraten in die Gegenfahrbahn, weshalb es bei diesen Unfällen überproportional oft Tote und Schwerverletzte gibt.

Dass Fahrer Müdigkeitsanzeichen ernst nehmen sollten, zeigt auch dieser Vergleich: Wer seit 17 Stunden wach ist, ist in seiner Fahrtauglichkeit bereits in etwa so eingeschränkt wie bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille. 24 Stunden ohne Schlaf entsprechen sogar knapp ein Promille, so der ADAC.

Diese Warnzeichen sollten Fahrer ernst nehmen 

„Grundsätzlich sollte man eine Fahrt nur dann antreten, wenn man als Autofahrer fit und ausgeschlafen ist“, so ADAC-Verkehrsexperte Wolfgang Herda. In der Praxis lässt es sich nur schwer vermeiden, auch mal zu fahren, wenn man nicht perfekt ausgeruht ist. Bei akuten Warnzeichen, die auf eine Übermüdung hindeuten, sollte man aber besser eine Pause einlegen. Dazu gehören:

  • häufiges Gähnen
  • plötzliches Frösteln
  • ein starkes Bewegungsbedürfnis
  • unscharfes Sehen
  • schwere Augenlider
  • Schwierigkeiten, die Spur zu halten
  • das Gefühl, die Straße würde sich verengen

Fallen die Augen häufig zu, erschrickt man plötzlich oder bewegt ruckartig und unwillkürlich den Kopf, ist man wahrscheinlich bereits in einen Sekundenschlaf gefallen. Dieser Zustand ist laut ADAC besonders gefährlich: Wer mit 100 km/h unterwegs ist und für zwei Sekunden wegnickt, hat immerhin fast 56 Meter unkontrolliert zurückgelegt. 

Energy Drink und laute Musik? Besser echte Pause einlegen

Wer die Warnzeichen bemerkt, legt besser eine Pause ein. Der ADAC rät zu körperlicher Bewegung, um die Müdigkeit zu vertreiben und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Das können Lockerungsübungen oder ein kurzer Spaziergang sein. Im Zweifelsfall schläft man sich aber kurz aus. Schon ein Powernap von 15 bis 20 Minuten Länge mache wieder für eine Weile fit.

Bei Langstrecken sollte man von vornherein regelmäßige Pausen einlegen - etwa alle zwei bis drei Stunden -, um einer Übermüdung vorzubeugen. Wer zu zweit unterwegs ist, wechselt sich am besten mit dem Fahren ab. Die Verkehrswacht Kreis Gütersloh empfiehlt leichte Speisen und Obst. Fettige Speisen machten nämlich träge.

Allein auf beliebte Wachmacher wie Kaffee, Energy Drinks, laute Musik oder offene Fenster sollten Autofahrer sich derweil nicht verlassen. Laut ADAC putschen diese Mittel nur kurzzeitig auf, bekämpfen aber eine Übermüdung selbst nicht. Ratsam sind sie nur in der Kombination mit einem Kurzschlaf: Effektiv ist es etwa, erst einen Kaffee zu trinken und dann kurz zu schlafen. Denn das Koffein wirkt erst nach ungefähr 30 Minuten und verstärkt dann den wach machenden Effekt.

© dpa-infocom, dpa:251201-930-363677/1


Von dpa
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