Genau eine Woche nach der Tat startete die Kripo am Donnerstag Morgen eine Verkehrsaktion. Sie will wissen, wem rund um den Tatort etwas aufgefallen ist. Zudem hat sie eine neue Beschreibung des Verdächtigen.
Ein 40-Jähriger wurde am Donnerstag, 6. Februar, auf der St.-Gundekar-Straße in Heilsbronn (Landkreis Ansbach) vor seinem Wohnhaus niedergestochen. Er überlebte mit schweren Verletzungen. Eine Attacke, über die die Polizei inzwischen schon viel weiß. Sie geht davon aus, dass der 40-Jährige seinen Angreifer kannte. Der lebensgefährlich Verletzte konnte bereits umfassend vernommen werden. Sein Zustand ist stabil. Womit die Soko „Gundekar” der Ansbacher Kripo vermutlich schon seit Tagen weiß, wen sie sucht.
Und einiges mehr, was bisher jedoch in den Reihen der Ermittler blieb. War das Opfer mit dem 40-Jährigen verabredet oder wurde er abgepasst? Hat jemand die Tat beobachtet? Wer hat den Notruf abgesetzt? Wurde noch eine zweite Person gesehen, ein Auto? Und woher stammt die erste Beschreibung? Nur einige der offenen Fragen, zu denen die Pressestelle des mittelfränkischen Polizei weiterhin nichts sagen will.
Die Kripo schweigt. Das Stadium der Ermittlungen ist heikel, es geht um versuchten Mord. Solange keine Festnahme erfolgt, bleiben so viele Details wie möglich bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Schließlich geht es darum, nicht nur den Täter zu fassen, sondern auch Beweise für ein späteres Verfahren zu sammeln.
Am Mittwochnachmittag veröffentlichte die Polizei einen neuen Zeugenaufruf, diesmal mit einer weitergehenden Beschreibung des Gesuchten durch die Kripo: „Männlich, circa 160 cm - 170 cm groß, südländisches Aussehen, trug weiße Schuhe, eine helle Hose und eine dunkle Daunenjacke mit Kapuze”, heißt es in einer Pressemitteilung des mittelfränkischen Präsidiums.
Im Verlauf der Ermittlungen sprach die Polizei bereits mit vielen Anwohnern. Eine Befragung von Verkehrsteilnehmern lief am Donnerstagmorgen in Heilsbronn. Dabei hofft die 26 Köpfe starke Soko „Gundekar” auf Hinweise, deren Bedeutung den Verkehrsteilnehmern vielleicht gar nicht bewusst sind oder wegen denen sie nicht zum Telefon greifen würden. Um mögliche Bewegungsroutinen zu erfassen, fand die Befragung wieder an einem Donnerstagmorgen statt.
Das sind die Fragen der Polizei, die auch auf einem Flyer verteilt werden: „Wurde(n) zur fraglichen Zeit oder ab Dienstag, dem 04.02.2025, eine oder mehrere, männliche Personen mit südländischem Aussehen im Bereich der St.-Gundekar-Straße gesehen, die sich auffällig verhielten? Konnten Sie fremde Fahrzeuge oder Personen zum Tatzeitpunkt oder davor/danach beobachten? Konnten Sie am Tattag Personen beobachten, die sich auffällig schnell vom Tatort St.-Gundekar-Straße wegbewegten/wegrannten oder mit einem Pkw wegfuhren?”
Hinweise erbittet die Polizei rund um die Uhr an den Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0911/21123333.