War Ihre Erdbeerernte in diesem Jahr mickrig? Dann sind Ihre Pflanzen vermutlich über zwei Jahre alt und sollten daher durch neue ersetzt werden.
Wichtig: Spätestens bis Mitte August müssen die jungen Obstpflanzen im Boden sein, damit sie bis zum Einbruch der winterlichen Kälte noch gut anwachsen. Außerdem können die Pflanzen so noch in diesem Jahr die Blüten für die nächste Ernte in 2024 anlegen, so die Bayerische Gartenakademie.
Zwar können Erdbeeren durchgängig während der Gartensaison gepflanzt werden. Allerdings haben die im Frühling erhältlichen Pflanzen oft wenig Blätter und sie tragen im ersten Jahr nur wenige Früchte, so die Gartenakademie.
Die neuen Pflanzen sollten auch einen neuen Standort im Garten erhalten. Es können sich am alten Platz schädliche Erreger im Boden angereichert haben, die sich dann auch über die jungen Pflanzen hermachen. Außerdem ist der Boden ausgelaugt. Für mindestens vier Jahre sollte man ihn daher nicht erneut mit Erdbeeren besetzen.
Der neue Standort sollte sonnig und nicht zu windig sein. Idealerweise ist der Boden locker, tiefgründig und humusreich. Sandige Böden kann man mit Humus verbessern, und man muss die Erdbeerpflanzen darin gut bewässern. Böden, in denen sich Feuchtigkeit aufstaut, sind ungeeignet, denn hier bilden sich eher Wurzelkrankheiten.
Der Boden sollte vor der Neubepflanzung mit Kompost vermischt werden. Die Akademie-Experten raten zu drei bis fünf Litern pro Quadratmeter. Zusätzlich rund 35 Gramm Hornmehl leicht in den Boden einarbeiten.
Der Erdbeer-Nachwuchs braucht 25 bis 30 Zentimeter Abstand zu seinen Nachbarn. Werden mehrere Reihen bepflanzt, sollte dazwischen jeweils eine Lücke von 40 bis 70 Zentimetern sein.
Wer bereits Erdbeeren im Boden hat, wird den Sommer über Ableger an den Pflanzen finden - mehrere Blätter an einer Achsel, die über einen auffallend langen Trieb noch an der Mutter hängt.
Die Gartenakademie rät, bevorzugt das erste dieser Kindel von wüchsigen, gut tragenden Mutterpflanzen zu wählen. Viele weitere Ableger sollte man entfernen, damit die Hauptpflanze nicht während der Fruchtreife zu sehr belastet wird.
Oft kommen die Ableger schon beim Heranwachsen mit Boden in Berührung, lassen sich direkt neben der Mutterpflanze nieder und bilden Wurzeln. Man kann sie abstechen und übergangsweise in ein Gefäß setzen, so die Gartenakademie.
Die Experten raten übrigens, nicht endlos Ableger der eigenen Erdbeerpflanzen zu nutzen. Es können sich von Generation zu Generation „die positiven Sorteneigenschaften abbauen“.
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