Wer Kinder unter drei hat, hat sie dabei: feuchte Tücher fürs Wickeln oder einfach, um mal dreckige Hände und Münder abzuwischen. Oder sich selbst. Und nicht immer ist für die gebrauchten Tücher ein Mülleimer in Reichweite.
Kann man die Tücher nicht eh einfach in der Natur entsorgen?
Nein, erläutern die Experten der Zeitschrift „Öko-Test“. Denn zum Teil gehören die Feuchttücher zu den Einwegprodukten aus Plastik. Erkennbar an einem EU-Piktogramm mit toter Schildkröte und Hinweis: „Produkt enthält Kunststoff“.
Aber auch Feuchttücher aus nachwachsenden Rohstoffen wie holzbasiertem Zellstoff oder Baumwolle ohne das Piktogramm sollten weder in der Natur noch in der Biotonne oder auf dem Kompost landen. Selbst wenn diese als „biologisch abbaubar“ beworben werden. Denn die Tücher sind mit Lotion getränkt, die auch umweltbelastende Chemikalien enthalten können, heißt es in der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 8/2023). Sie sollten daher im Restmüll entsorgt werden.
Die Nachhaltigkeitsexperten haben die Inhaltsstoffe von 19 Feuchttüchern für Babys unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: keine Bestnote, da alle Produkte Parfüm enthalten. Dieses ist nach Ansicht der Tester für das Reinigen des Windelbereichs nicht nötig. Außerdem können die Duftstoffe die Babyhaut reizen.
Die besten acht Tücher erzielten daher die Note „gut“. Sechs Feuchttücher schafften die Note „befriedigend“, fünfmal wurde die Note „ausreichend“ vergeben. Abzüge erhielten die Produkte für Babys zum Teil aufgrund von weiteren schwierigen Inhaltsstoffen.
Die bessere Alternative für die Babyhaut: Für die tägliche Reinigung zu Hause rät die „Öko-Test“, eine Thermosflasche mit abgekochtem, warmen Wasser sowie weiche Baumwolltücher am Wickeltisch zu haben. Für unterwegs sollte man feuchte Wegwerftücher in parfümfreier Variante mit möglichst überschaubarer Inhaltsstoffliste kaufen.
© dpa-infocom, dpa:230719-99-460797/3