Paartherapeutin rät: Dankeabende statt Aufrechnung | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 07.03.2024 11:45

Paartherapeutin rät: Dankeabende statt Aufrechnung

In abendlicher Routine sprechen Paare darüber, wofür sie sich an diesem Tag besonders dankbar fühlen. (zu dpa: „Paartherapeutin rät: Dankeabende statt Aufrechnung“) (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
In abendlicher Routine sprechen Paare darüber, wofür sie sich an diesem Tag besonders dankbar fühlen. (zu dpa: „Paartherapeutin rät: Dankeabende statt Aufrechnung“) (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
In abendlicher Routine sprechen Paare darüber, wofür sie sich an diesem Tag besonders dankbar fühlen. (zu dpa: „Paartherapeutin rät: Dankeabende statt Aufrechnung“) (Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)

Wie zeigt sich Gleichberechtigung in einer Paarbeziehung? „Auch daran, dass beide Aufgaben übernehmen, zu der sie keine Lust haben“, sagt die Berliner Paartherapeutin Anna Holfeld. Aus ihrer Sicht sollten beide Partner zudem wissen, was sie jeweils mit ihren Stärken gut in die Beziehung einbringen können und das auch gegenseitig schätzen - ohne, dass es ständig zum Aufrechnen kommt. 

Aber es ist nicht immer einfach herauszufinden, ob die Aufgaben in der Partnerschaft gerecht aufgeteilt sind. Dabei reicht es nicht, zu sagen, dass sich der eine um die Kinder kümmert, während der andere arbeitet. „Man muss sich auch die versteckten Aufgaben angucken, die sogenannte Mental Load, also die Belastungen, die man auch mental hat“, sagt Holfeld. Dabei gehe es nicht nur darum, abzurechnen, wie viel oder wie oft kauft ein Partner ein, sondern auch um innere To-do-Listen, die im Blick haben, wann was zu tun oder dran ist oder welche Frist wann abläuft. 

Unsichtbare To-do-Listen sichtbar machen

In einer gleichberechtigten Beziehung sollte man aber genau darüber sprechen, um diese unsichtbaren Listen sichtbar zu machen, rät die Expertin. Sie hat dafür eine Übung, die sie ihren Klienten-Paaren mit auf den Weg gibt. Dafür soll jeder am Abend mal sagen, wofür er oder sie dem anderen dankbar ist. Dabei zählt man mal auf, was man sieht, was der andere so alles den Tag über gemacht hat. „Und der andere ergänzt liebevoll, wenn er das Gefühl hat, da fehlen aber noch ein paar Dinge, an die ich gedacht habe oder die ich gemacht habe“, erklärt Anna Holfeld.

Um diese Dinge ins Bewusstsein zu rücken und zu schauen, was passiert da eigentlich alles, könne man sie auch mal aufschreiben. Wichtig sei, Stereotypen aufzubrechen und sich gegenseitig Sachen zu zeigen. „Da kann der Partner auch lernen, unterschiedliche Größen von Kinderkleidchen zu unterscheiden. Oder die Partnerin kann lernen, sich auch mit Elektrik auszukennen“, so Holfeld.  

Neuaufteilung der Aufgaben führt auch wieder zu mehr Nähe

Die Therapeutin ist überzeugt: Sich durch diese entstandenen Listen zur Aufgabenverteilung durchzuarbeiten, lohnt sich: „Ich sehe das bei Paaren, die bei mir in der Begleitung sind und sich da wirklich mit Dankeabenden und Exceltabellen durcharbeiten, sich gegenseitig Wertschätzung geben und eine Neuaufteilung miteinander gestalten.“ 

Und das habe einen sogar tollen Nebeneffekt: „Die Paare sind sich danach wieder viel näher, fühlen sich einzeln entlasteter, stärken das Teamgefühl - und es kommt auch wieder zu mehr Sexualität und Nähe“, so die Paartherapeutin.

© dpa-infocom, dpa:240307-99-252150/2


Von dpa
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