Die Putin-Kritikerinnen von Pussy Riot überraschen mit einer Ausstellung im Haus der Kunst in München. Dort sollte noch am Donnerstagabend die Ausstellung „Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ eröffnet werden, wie das Museum mitteilte. Es sei die bislang größte Ausstellung von Arbeiten des Musiker- und Künstlerkollektivs - und die erste Museumsausstellung in Deutschland. Wohl aus Sicherheitsgründen war die Eröffnung nicht langfristig im Vorfeld angekündigt worden.
„Durch die Darstellung der zunehmend feindlichen Beziehung zwischen dem feministischen Kunstkollektiv und den Staatsbehörden bietet die Ausstellung wesentliche Einblicke in die Entwicklung von Putins Russland im letzten Jahrzehnt, die in der militärischen Invasion der Ukraine gipfelt“, hieß es in der Museumsmitteilung. Zu sehen sind händisch geschriebene Texte, Videos und Fotografien.
Die feministische Gruppe, die vor allem mit ihrer Punkmusik bekannt wurde, sei im Kampf gegen den russischen Machthaber Wladimir Putin „furchtlos Risiken eingegangen“. Die Ausstellung wird im ehemaligen Luftschutzkeller des Hauses der Kunst gezeigt und soll dort von diesem Freitag an bis zum 2. Februar kommenden Jahres zu sehen sein.
Erst im April war die russische Punkband für ein paar Minuten in der Pinakothek der Moderne aufgetreten und hatte dort zu rhythmischen Beats und gewohnt provokant Russlands Präsidenten als Kriegsverbrecher angeprangert. Mit Strickmasken über dem Gesicht verurteilten sie die zerstörerischen Bomben auf die Ukraine und riefen zur Solidarität mit den Menschen dort auf. Und sie setzten ein besonderes Zeichen der Verachtung: Eine der Frauen lüftete ihren Rock und urinierte auf ein Bild Putins.
Die Punkband gründete sich 2011. Die Gruppe verknüpft ihre Musik mit scharfer Kritik am russischen Regime. Berühmt wurde etwa ihr Auftritt in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei dem Mitglieder 2012 mit Strickmasken vor dem Gesicht mit einem „Punk-Gebet“ gegen die Politik des Kreml protestierten und anschließend verhaftet wurden.
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