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Veröffentlicht am 29.01.2024 23:55

Schauspieler erinnern an Nazi-Verbrecher auf Flucht

Schauspielerin Meret Becker war schon „Tatort“-Kommissarin. Nun stand sie für das Stück „Ratten auf der Flucht - Wie Nazitäter entkommen konnten“ auf der Bühne des Berliner Ensembles. (Foto: Jens Kalaene/dpa)
Schauspielerin Meret Becker war schon „Tatort“-Kommissarin. Nun stand sie für das Stück „Ratten auf der Flucht - Wie Nazitäter entkommen konnten“ auf der Bühne des Berliner Ensembles. (Foto: Jens Kalaene/dpa)
Schauspielerin Meret Becker war schon „Tatort“-Kommissarin. Nun stand sie für das Stück „Ratten auf der Flucht - Wie Nazitäter entkommen konnten“ auf der Bühne des Berliner Ensembles. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags haben Prominente bei einem Theaterstück in Berlin an die Flucht von NS-Verbrechern nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Die Schauspieler Meret Becker, Sabin Tambrea, Alice Dwyer, Johann von Bülow und Uwe Preuss standen für das Stück „Ratten auf der Flucht - Wie Nazitäter entkommen konnten“ auf der Bühne des Berliner Ensembles. Neben der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (102) saßen auch Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und der israelische Botschafter Ron Prosor im Publikum im ausverkauften Saal.

Man wolle die Erinnerung „an das Systemversagen im Nachkriegsdeutschland“ wachhalten, teilte die Ilse-Holzapfel-Stiftung mit, die den Abend organisiert hatte. Hunderte Nazis seien nicht für ihre Taten zur Verantwortung gezogen worden. Die Stiftung wurde 1993 vom deutschen Dramatiker Rolf Hochhuth gegründet und nach seiner Mutter Ilse Holzapfel benannt.

Stück wird kein weiteres Mal aufgeführt

Das Stück des Regisseurs Alexander Pfeuffer, das nach Angaben der Stiftung kein weiteres Mal aufgeführt wird, ist eine Art Spurensuche, wie es dazu kommen konnte. Chorisch und eindrücklich erzählen die dunkel gekleideten Schauspieler von einem Bischof als Fluchthelfer sowie von drei NS-Funktionären, die sich einer Strafe entziehen wollten.

Zum Beispiel geht es um den Nazi-Verbrecher Klaus Barbie, der im Juli 1987 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Der als „Schlächter von Lyon“ bekannte Barbie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von deutschen und französischen Behörden wegen Gräueltaten gesucht, die er 1942 bis 1944 als Gestapo-Chef in Lyon beging. Aufgespürt wurde er in Bolivien.

Seit 1996 wird in Deutschland am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, 2005 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden.

© dpa-infocom, dpa:240129-99-800448/2


Von dpa
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