Zum „Tag der guten Schokolade“ warnt der Club der Confiserien (CdC) vor einem Wegschmelzen des Fachhandels für hochwertige Kakaoprodukte. „Die Verunsicherung ist groß, nicht erst seit der Energiekrise und dem Krieg gegen die Ukraine, sondern schon seit Beginn der Corona-Pandemie“, sagt Oliver Peik vom Verband CdC.
Man sehe schwierige Zeiten kommen „aufgrund befürchteter Kaufzurückhaltung bei gleichzeitig stark gestiegenen Energie- und Mietkosten sowie höheren Preisen der eingekauften Waren beziehungsweise Vorprodukte“.
„Die Zurückhaltung vieler Kunden wird spürbar“, sagt Peik in München. „Viele fragen sich, ob sie sich mit teureren Pralinen oder Schokoladen noch verwöhnen sollen oder sie verschenken können oder doch lieber nur zum Discounter-Produkt oder der Massenpraline greifen. Deshalb leiden manche Geschäfte schon jetzt und sind in ihrer Existenz bedroht.“
Der CdC hat für Freitag (14.10.) zum 15. Mal den bundesweiten Aktions- und Infotag „Tag der guten Schokolade“ ausgerufen. Es geht darum, sich bei den zahlreichen kleinen Fachhändlerinnen und Fachhändlern beraten zu lassen, zu kosten und im Sortiment vielleicht mal zu experimentieren. Der Tag - immer am zweiten Freitag im Oktober - versteht sich als Auftakt in die Schoko-Saison mit der anstehenden Adventszeit und Feiertagen wie Nikolaus und natürlich Weihnachten.
Neben dem „Tag der guten Schokolade“ gibt es auch weitere Schokoladentage: etwa den einst in Frankreich begründeten „Tag der Schokolade“ (Journée mondiale du chocolat) am 7. Juli. Doch bei diesem Datum mitten im Sommer - also einer Zeit, in der wahrscheinlich bei hohen Temperaturen die Schokolade eher zerfließt - fragen sich wohl viele, ob er sinnvoll ist, begangen zu werden.
Aus den USA stammt zudem der 13. September als „Internationaler Tag der Schokolade“ (International Chocolate Day). Das Datum bezieht sich auf den Amerikaner Milton S. Hershey, der an jenem Tag 1857 geboren wurde. Die auf seine Gründung zurückgehende Firma Hershey Company ist bis heute einer der größten Schokoladenhersteller der Welt.
Auch der Der BDSI (der Verein „Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie“) warnte erst diese Woche, dass die steigenden Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Süßwarenindustrie vernichten könnten. Es gehe dabei um etwa 60 000 Beschäftigte bei heimischen Herstellern von Süßwaren und Knabberartikeln.
Deutschland sei mit mehr als 200 meist kleinen und mittelständischen Betrieben sowie großen Betriebsstätten globaler Konzerne der größte Produzent von Süßwaren und Knabberzeug innerhalb der EU. „Fielen in der Branche im Jahr 2021 noch Stromkosten in Höhe von rund 250 Millionen Euro an, werden es 2023 bei gleichem Verbrauch und einer Verzehnfachung des Preises über 2,5 Milliarden Euro sein. Das wären etwa 17 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr 2021, der für die Süßwarenbranche knapp 14,5 Milliarden Euro betrug.“
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