Auch wenn die Tage erst langsam kälter werden, und Weihnachten noch weit weg erscheint, lädt die Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit im Dekanat Ansbach alle Sternsinger-Verantwortlichen in den Pfarreien des Dekanats Ansbach am Freitag, 17. Oktober, um 19 Uhr ins katholische Pfarrzentrum nach Uffenheim ein.
Der Infoabend möchte die meist ehrenamtlichen Verantwortlichen auf das Motto der kommenden Sternsingeraktion „Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ einstimmen, so eine Mitteilung der Fachstelle. Dabei können die Teilnehmenden die vielfältigen Materialien vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ auf ihre Umsetzbarkeit in den Pfarreien testen und ergänzende Konzepte, Ideen und Praxistipps mitnehmen. Der Austausch unter den Pfarreien wird unter anderem einen kurzen Rückblick auf die letzte Sternsingeraktion werfen und der Frage nachgehen, wie Kinder und Erwachsene fürs Sternsingen begeistert werden können.
Anmeldungen zum Infoabend sind bis Montag, 13. Oktober in der Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit in Bad Windsheim unter der Telefonnummer 09841 / 5311 oder online unter www.jugend-im-dekanat-ansbach.de möglich. Dort gibt es auch weitere Informationen.
In diesem Jahr findet das Dreikönigssingen zum 68. Mal statt und das Thema ist Kinderarbeit am Beispiel von Bangladesch. Es soll zeigen, wie wichtig die Kinderrechte auf Schutz und Bildung sind. Die Bildungsmaterialien zur Aktion beleuchten weltweite Ursachen von Kinderarbeit und ermutigt Kinder und Erwachsene, sich gegen Kinderarbeit einzusetzen – im eigenen Umfeld, beim eigenen Konsum und durch den Einsatz beim Sternsingen. Jüngste Erhebungen zeigen, wie wichtig dieses Engagement ist. Die Weltgemeinschaft hat ihr Ziel, Kinderarbeit bis 2025 zu beenden, nicht erreicht. 138 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten, 54 Millionen von ihnen unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Produkte aus Kinderarbeit gelangen auch in Deutschland in den Handel.
Partnerorganisationen der Sternsinger setzen sich in vielen Ländern dafür ein, Kinder aus Arbeit zu befreien und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Sie sensibilisieren Eltern, Gemeinden, Unternehmen und Behörden für Kinderrechte, insbesondere für die Rechte auf Schutz und Bildung. Nur wenn diese Rechte umgesetzt werden, lässt sich der Teufelskreis von Armut, Kinderarbeit und fehlenden Aufstiegschancen durchbrechen.
Trotz Fortschritten im Kampf gegen die Kinderarbeit arbeiten in Bangladesch noch rund 1,8 Millionen Kinder, darunter 1,1 Millionen unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen, teilt das Kindermissionswerk „Die Sternsinger e.V.” mit. Zwei Projekte dort zeigen, wie das Engagement der Sternsingerinnen und Sternsinger dazu beiträgt, Kinderarbeit zu bekämpfen. Die Caritas Bangladesch bildet Kinder und Jugendliche benachteiligter indigener Bevölkerungsgruppen aus. Sie sensibilisiert Eltern für das Recht auf Bildung und vermittelt ihnen, dass der Schulbesuch ihren Kindern bessere Zukunftschancen bietet. Die Abdur Rashid Khan Thakur Foundation (ARKTF) befreit in der Region Jessore in Westbangladesch Kinder und Jugendliche aus gesundheitsschädigenden Arbeitsverhältnissen. Das ARKTF-Team unterstützt die (Wieder-)Einschulung oder Ausbildung der jungen Menschen. Außerdem sensibilisiert der Projektpartner Kinder, Eltern, Arbeitgeber, lokale Behörden und Regierungsmitarbeitende für die Kinderrechte.
Jedes Jahr stehen ein Thema im Mittelpunkt der bei der Aktion Dreikönigssingen. Die Spenden, die die Sternsingerinnen und Sternsinger sammeln, fließen unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 90 Ländern weltweit. Im Jahr 2025 haben sich 7.328 Gemeinden und Einrichtungen am Dreikönigssingen beteiligt. Sie haben 48.060.189,51 Euro gesammelt. Seit 1959 sind so bereits mehr als 1,4 Milliarden Euro für benachteiligte Kinder zusammen gekommen, so das Kindermissionswerk. 2004 wurden die Sternsinger in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet. 2015 erfolgte die Aufnahme des „Sternsingens“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.