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Veröffentlicht am 18.08.2025 10:50

Sind Flipflops schlecht für die Füße?

Flipflops sind sehr minimalistische Schuhe, was bei dauerhaftem Tragen eine Fußfehlstellung verschlimmern kann. (Foto: Soeren Stache/dpa/dpa-tmn)
Flipflops sind sehr minimalistische Schuhe, was bei dauerhaftem Tragen eine Fußfehlstellung verschlimmern kann. (Foto: Soeren Stache/dpa/dpa-tmn)
Flipflops sind sehr minimalistische Schuhe, was bei dauerhaftem Tragen eine Fußfehlstellung verschlimmern kann. (Foto: Soeren Stache/dpa/dpa-tmn)

Flipflops bringen für so manchen Urlaubs-Feeling in den Alltag. Im Sommer regelrecht in den Schlappen zu leben, ist aber nicht unbedingt eine gute Idee. Zumindest dann nicht, wenn - wie bei vielen - eine Fußfehlstellung vorliegt. 

Für einen ersten Check, ob das der Fall ist, kann man sich mit nassen Füßen auf ein Handtuch stellen. „Ist der Abdruck total breit auf dem Handtuch zu sehen, besteht ein Fußproblem“, sagt der Orthopäde und Buchautor Michael Lehnert („Haltung gut, alles gut“). Zum Beispiel ein Spreizfuß, bei dem das Fußquergewölbe absinkt und die Mittelfußknochen auseinanderweichen - der vordere Teil des Fußes wird breiter.

Hauptproblem: Flipflops haben keine seitliche Begrenzung

Wer dann viel in Flipflops unterwegs ist, muss damit rechnen, dass sich die Fußfehlstellung verschlimmert. Schließlich haben die Schlappen keine Begrenzung an den Seiten - das lädt den Fuß dazu ein, noch breiter zu werden.

Die Belastung verschiebt sich dabei auf Dauer immer mehr „auf Bereiche der Fußsohle, die dafür nicht geeignet sind“, so Michael Lehnert. Die Folge können Schmerzen und Nervenreizungen sein, bis hin zu tauben Zehen. Auch ein Hallux Valgus, ein sogenannter Ballenzeh, wird dadurch begünstigt. 

Aus orthopädischer Sicht haben Flipflops zwei weitere Nachteile: 

  1. Viele von ihnen haben nur eine platte, dünne Sohle, also kein Fußbett, das den Fuß entlastet und seine Muskulatur stärkt.
  2. Und: „Um die Flipflops beim Gehen nicht zu verlieren, muss man mit den Zehen ein bisschen krallen“, sagt Michael Lehnert. Die Zehen verkrampfen sich dadurch - auch das kann auf Dauer für Schmerzen sorgen. 

Was Flipflop-Fans tun können

Optimal sind Flipflops zwar nicht für den Fuß, verteufeln möchte der Orthopäde die Schlappen aber nicht. Aber er rät, sie dosiert zu tragen, also „nicht acht oder zehn Stunden am Tag“. Wer sich - etwa für einen anstehenden Urlaub - ein neues Paar zugelegt hat, läuft es am besten erst einmal für eine Stunde zu Hause ein. 

Was den Füßen außerdem - nicht nur in der Flipflop-Saison - guttut, sind regelmäßige Gymnastikeinheiten. So kann man etwa ein Handtuch auf den Boden legen, das man mit den Zehen an sich heranzieht, wie Michael Lehnert vorschlägt. Diese Übung trainiert die vielen kleinen Muskeln im Fuß und zahlt somit auf seine Stabilität ein. 

Was die kleinen Muskeln im Fuß ebenfalls guttut: „ein bisschen mehr barfuß laufen, zu Hause, aber auch draußen, zum Beispiel im Sand“, sagt Michael Lehnert.

© dpa-infocom, dpa:250818-930-924851/1


Von dpa
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