Um nach dem tödlichen Anschlag in München mehr über die Hintergründe und die laufenden Ermittlungen zu erfahren, plant der Innenausschuss des Bundestags in dieser Woche eine Sondersitzung. Nach Angaben von Mitgliedern des Gremiums wird man voraussichtlich am Mittwoch zusammenkommen. Die Uhrzeit stehe noch nicht fest, hieß es.
Erste Informationen zu dem Fall hatten die Obleute der Fraktionen bereits in einer Telefonkonferenz vom Innenministerium erhalten. „Trotz der Einlassung des Täters in der Vernehmung steht weiter die Frage nach dem Motiv im Mittelpunkt“, sagt die Innenpolitikerin Martina Renner (Die Linke).
Am Donnerstag war ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi gefahren. Ein zweijähriges Mädchen und seine 37 Jahre alte Mutter wurden dabei so schwer verletzt, dass sie am Samstag im Krankenhaus starben. Mindestens 37 weitere Menschen erlitten Verletzungen.
Die bayerischen Ermittler gehen derzeit - vor allem aufgrund von Äußerungen des Fahrers nach der Festnahme - davon aus, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund hat. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.
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