Mit Regenbogenflaggen, einer riesigen bunten Schlange und allerlei schrillen Outfits haben 50.000 Menschen in Sydney den letzten Tag der WorldPride 2023 begangen. Auch ein Marsch über die berühmte Harbour Bridge in Nähe des Opernhauses der australischen Ostküstenmetropole war am Sonntagmorgen (Ortszeit) Teil des bedeutendsten Großevents des Jahres für die weltweite LGBTQIA+-Gemeinde.
Die Abkürzung steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche, queere und asexuelle Menschen sowie andere sexuelle Minderheiten.
Zu der Abschlussveranstaltung kamen neben vielen jungen Menschen auch ältere Paare und ganze Familien, darunter zahlreiche indigene Australier. Bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen um 22 Grad liefen sie eine vier Kilometer lange Strecke, die von Nord-Sydney über die Harbour Bridge und schließlich ins Zentrum der Stadt führte.
„Es ist etwas ganz Besonderes, der nächsten Generation die Bedeutung von Gleichberechtigung beizubringen“, sagte eine Frau in weißem Strass- und Glitzeroutfit dem australischen Fernsehsender ABC. Sie nahm mit ihrer jungen Nichte im Einhorn-Kostüm an der Veranstaltung teil. Auch Australiens Premierminister Anthony Albanese und Außenministerin Penny Wong, Australiens erste offen lesbische Frau im Parlament und Kabinett, waren mit dabei. „Wir sind ein inklusives Land und es ist großartig, dies der Welt zu zeigen“, sagte Albanese zu einem ABC-Reporter.
Sydney ist die erste Stadt der südlichen Hemisphäre, in der die WorldPride abgehalten wurde. Mit über 300 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Filme, Ausstellungen, Drag-Shows und Paraden, feierte Australiens bevölkerungsreichste Stadt die Vielfalt, Akzeptanz und Inklusion der queeren Gemeinde. Ein Höhepunkt war das Konzert der Popsängerin Kylie Minogue, das am 24. Februar stattfand. Einen Tag später folgte die legendäre Mardi-Gras-Parade, die zum 45. Mal - und erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie - wieder in Sydneys berühmter Oxford Street mit 12.000 Menschen gefeiert wurde.
Auch am letzten Tag des bunten Festivals war auf der Oxford Street von 10 bis 22 Uhr noch einmal Feiern angesagt. Parallel sollte in der zentralen Grünanlage The Domain das Abschlusskonzert „Rainbow Republic“ mit sieben Stunden Live-Musik stattfinden - unter anderem mit einem Auftritt der deutschen Sängerin und Transgender-Künstlerin Kim Petras.
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