Test: Bei Onlinedepots haben Direktbanken die Nase vorn | FLZ.de | Stage

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 01.08.2023 15:09

Test: Bei Onlinedepots haben Direktbanken die Nase vorn

Wie haben sich die Kurse entwickelt? Bei vielen Onlinedepots lassen sich Informationen darüber bequem abrufen. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Wie haben sich die Kurse entwickelt? Bei vielen Onlinedepots lassen sich Informationen darüber bequem abrufen. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Wie haben sich die Kurse entwickelt? Bei vielen Onlinedepots lassen sich Informationen darüber bequem abrufen. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Mit nur wenigen Klicks ein Onlinedepot eröffnen - so einfach kann's gehen. Und doch wird die Mehrzahl der 28 Millionen Wertpapierdepots in Deutschland von Filialbanken verwaltet, berichtet die Zeitschrift „Finanztest“ (7/2023).

Dabei kann sich ein Wechsel lohnen. Immerhin hat das Onlinedepot in Sachen Service und Sicherheit nicht unbedingt Nachteile. Und in Sachen Kosten sogar häufig die Nase vorn.

15 Anbieter von Onlinedepots hat „Finanztest“ unter realen Bedingungen geprüft. Bei der Eröffnung eines Depots, dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren, der Einrichtung eines Sparplans und dem Anlegen von Freistellungsaufträgen wurden die mobilen Apps und Browser-Apps von Direktbanken und Neobrokern auf Schwachstellen abgeklopft. Dabei legten die Tester ein besonderes Augenmerk auf Nutzerfreundlichkeit, Informationstiefe, Sicherheit, Datenschutz und Kosten.

Viele Bestnoten und insgesamt gutes Ergebnis

Das Ergebnis: Auch wenn einige Neobroker ihnen dicht auf den Fersen sind, haben klassische Direktbanken dennoch die Nase vorn. Testsieger wurde die ING (Note 1,0) mit besonders komfortabler Bedienung. Direkt dahinter folgten Comdirect und Consorsbank (beide 1,2). Die Plätze vier, fünf und sechs gingen mit Bestnoten an Neobroker - S Broker (1,4), Flatex und Trade Republic (beide 1,5).

Auch die anderen getesteten Anbieter schnitten fast durchweg „gut“ ab, nur ein Anbieter schrammte mit der Gesamtnote 2,6 knapp an dieser Bewertung vorbei.

Abstriche gibt es mitunter bei den Handelsplätzen

Wer ein möglichst preisgünstiges Depot wünscht, ist laut „Finanztest“ bei den Neobrokern Finanzen.net Zero, Scalable Capital und Trade Republic gut aufgehoben. Hier würden beim Handeln (fast) keine Orderkosten anfallen. Abstriche müsse man dann aber in Kauf nehmen, was die Anzahl der Börsenplätze angeht. Diese ist bei Neobrokern zum Teil mit einem oder zwei Handelsplätzen überschaubar, während man bei Direktbanken an bis zu zwölf Plätzen mitmischen kann.

Für Anlegerinnen und Anleger, die nur bekannte Standardaktien ins Depot nehmen wollen, ist das verschmerzbar. Sie müssten, sofern sie sich an die üblichen Handelszeiten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17.30 Uhr halten, auch keine preislichen Nachteile fürchten, so die Tester.

Wer aber aktiv traden will und auch mit exotischen ETF oder Nebenwerten liebäugelt, für den kann die Auswahl verschiedener Börsenplätze demnach hilfreich sein, um den jeweils günstigsten Kurs heraussuchen zu können.

Tester räumen Sicherheitsbedenken aus

Das Fazit der Tester: Für Anlegerinnen und Anleger, die auf eine Beratung verzichten können und die gewünschten Titel fürs Depot selbst auswählen, gebe es „keine triftigen Argumente“ gegen das selbstgeführte Onlinedepot.

Wer aber auf die Vorschläge des Bankberaters Wert legt, sollte Filialkunde bleiben. Eine Gewähr für bessere Rendite sei das nicht - insbesondere im Hinblick auf die meist höheren Kosten.

Aufgrund von Sicherheitsbedenken müsse jedenfalls niemand aufs Onlinedepot verzichten, berichtet „Finanztest“. Diese gehörten schon geraume Zeit zum Alltag - ohne größere Probleme durch Hackerangriffe oder kriminelle Zugriffe.

Damit das so bleibt, sollte Nutzerinnen und Nutzer ein sicheres Passwort wählen, Transaktionen nur von eigenen Geräten tätigen, Zugangsdaten vor unbefugtem Zugriff schützen, das Passwort nicht im Browser speichern und die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Außerdem hilft es, beliebte Betrugsmaschen wie Phishing zu kennen, um nicht selbst Opfer zu werden.

© dpa-infocom, dpa:230621-99-134969/2


Von dpa
north