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Veröffentlicht am 04.04.2022 12:34

Was Amphibien bei Kälteeinbrüchen blüht

Ein Krötenpärchen auf dem Weg zum Laichplatz. Der Amphibienbestand im Osten ist seit Jahren tendenziell rückläufig. (Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa)
Ein Krötenpärchen auf dem Weg zum Laichplatz. Der Amphibienbestand im Osten ist seit Jahren tendenziell rückläufig. (Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa)
Ein Krötenpärchen auf dem Weg zum Laichplatz. Der Amphibienbestand im Osten ist seit Jahren tendenziell rückläufig. (Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa)

Der Amphibienbestand in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist seit Jahren tendenziell rückläufig. Das zeige die neue Rote Liste Deutschlands, sagt der Experte des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) in Sachsen, Wolf-Rüdiger Große.

Bedenklich erscheine ihm, dass das Vorkommen ehemals üblicher Arten wie Erdkröte und Grasfrosch bedrohlich zurückgehe. Andere seltenere Arten wie die Kreuz- und Wechselkröte seien bereits stark vom Aussterben bedroht. Nur wenige Arten wie der Teichmolch oder der Springfrosch schienen sich unbeeindruckt auszubreiten, sagte der Experte.

An Krötenzäunen, die in Sachsen-Anhalt vom Nabu betreut werden, sehe man von Jahr zu Jahr abnehmende Amphibienzahlen, sagte eine Sprecherin des Nabu in Sachsen-Anhalt. In Bitterfeld-Wolfen (Anhalt-Bitterfeld) werde der Amphibienzaun schon seit zwei Jahren nicht mehr aufgestellt, da kein Bedarf vorhanden sei.

Die von den Naturschutzverbänden betreuten Schutzanlagen seien auch nicht in adäquater Menge vorhanden, sondern nur der „sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Experte Große. Es mangele an Betreuern der Anlagen und an finanziellen Mitteln. Die Folge seien der Tod der Individuen und die Isolation der Populationen.

Das Wetter der vergangenen Wochen habe sich zudem auf die Amphibienwanderungen negativ ausgewirkt, sagte die Nabu-Sprecherin. Trockenheit und kalte Nächte seien für die Tiere äußerst ungünstige Wanderungsbedingungen. Als wechselwarme Tiere sind die Amphibien auf Temperaturen über dem Gefrierpunkt angewiesen um zu wandern.

Bei Plusgraden und Nieselregen machten sich zuletzt die ersten frühlaichenden Amphibien auf den Weg zu ihrem Laichgewässer, erklärte Große. Schlage wie zuletzt das Wetter in Kälte und Trockenheit um, suchten sie schnell frostfreie und feuchte Stellen auf und harrten dort aus, bis es weitergehen könne. „Sind sie schon im Wasser, tauchen sie einfach ab, der Stoffwechsel wird weit heruntergefahren.“

© dpa-infocom, dpa:220404-99-788929/4

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