Die Menschen in Bayern zeigen sich vor Weihnachten im Einzelhandel nicht so spendabel wie vom Branchenverband erhofft. „Das Weihnachtsgeschäft ist bisher nicht das Gelbe vom Ei“, sagte der Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, der Deutschen Presse-Agentur. „Nach einem starken ersten Adventswochenende mit dem Black Friday ist dem Christkind die Puste ausgegangen.“
Ursprünglich hatte der Einzelhandel auf Umsätze von etwa 15,3 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft gehofft - eine vergleichsweise zurückhaltende Prognose in einem von Krisen, anhaltender Inflation und politischer Unsicherheit geprägten Jahr.
Es sei aber nicht klar, ob selbst diese vorsichtige Prognose erreicht werde, sagte Ohlmann. Die Hoffnung ruhe nun auf den Tagen nach Weihnachten. „Da wird es in den Innenstädten noch mal rappelvoll werden, denn etwa ein Drittel der Weihnachtsgeschenke in Bayern landen als Gutscheine oder Bargeld unter dem Christbaum.“
Ebenfalls vergleichsweise gefragt seien Uhren, Schmuck und Parfüm sowie Spielsachen, Bücher und Winterkleidung. Auch bei Händlern von Unterhaltungselektronik sei die Nachfrage ordentlich gewesen, sagte Ohlmann. „Alle anderen sind nicht zufrieden.“ Man merke weiter: „Die Menschen drehen jeden Euro zweimal um.“
Ein guter Schlussspurt sei für den Einzelhandel in Bayern mit seinen etwa 330.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in fast 60.000 Unternehmen enorm wichtig: Die Branche mache im Schnitt etwa 20 Prozent des Jahresumsatzes in dieser Zeit. Klar ist laut Ohlmann aber schon: „Wir hatten uns mehr erhofft.“
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