Rote, leuchtende Beeren - wie spannend! Sind kleine Kinder in Entdeckerlaune, landen rasch Dinge im Mund, die dort nichts zu suchen haben. So etwa die Beeren der Stechpalme, die - als Teil von Gestecken oder auch solo - zu den Pflanzenklassikern in der Adventszeit zählt.
Naschen Kinder von der Pflanze, kann es zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen kommen, heißt es von der Giftzentrale Bonn. Früchte und Blätter der Stechpalme enthalten nämlich Giftstoffe. Damit ist sie nicht die einzige Weihnachtspflanze, die Gefahren für Kinder birgt. Darauf macht die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH) aufmerksam.
Drei weitere Beispiele:
Stichwort: unerreichbar: Eltern tun gut daran, giftige Weihnachtspflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern zu platzieren - zum Beispiel oben im Regal oder in einer Hängeampel. In dem Zuge checken sie besser auch, dass der Nachwuchs in der Nähe keine Kletterhilfe wie einen Hocker vorfindet, so die Aktion DSH.
Mindestens genauso wichtig ist es, den Nachwuchs darüber aufzuklären, dass die Pflanzen „nur zum Angucken“ gedacht sind. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, legt sich die Pflanzen in der Kunststoff-Variante zu.
Ein guter Anfang: Ruhe bewahren, einmal tief durchatmen und eventuell vorhandene Pflanzenreste aus dem Mund des Nachwuchses fischen.
Generell gehen die meisten Fälle von Vergiftungen durch Pflanzen nur mit leichten oder gar keinen Symptomen einher, heißt es vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Schwere Vergiftungen oder sogar Todesfälle durch Giftpflanzen sind selten.
Für eine Risikoeinschätzung und um das weitere Vorgehen zu besprechen, sollten Eltern Kontakt zum zuständigen Giftinformationszentrum aufzunehmen. Eine Übersicht über Giftnotrufe ist online zu finden.
Am besten haben Eltern beim Anruf Antworten auf folgende Fragen parat, die das BfR aufzählt:
Zeigt das Kind starke Vergiftungssymptome wie Bewusstlosigkeit oder Atemnot, ist das ein Fall für den Notruf 112.
Übrigens: Erbrechen ist keine empfehlenswerte Erste-Hilfe-Maßnahme bei Vergiftungen. Das kann lebensgefährlich werden, wenn Erbrochenes in die tiefen Atemwege gelangt.
Auch, dass Milch bei Vergiftungen helfen soll, ist ein Mythos. Das kann sogar nach hinten losgehen, denn Milch kann laut BfR die Aufnahme bestimmter Giftstoffe fördern.
Besser: dem Kind eine Tasse Tee oder ein Glas Wasser zu trinken geben, wenn Teile einer giftigen Weihnachtspflanze in dessen Mund gewandert sind.
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