Ein Buffet mit rund 50 Salaten, Bratwürsten, Wienerle, Käse- und Fischplatten – und im Anschluss noch die Wahl zwischen 40 Desserts, von Nusszopf bis Schokocreme. Die Auswahl war wieder riesig an Heiligabend bei der Weihnachtsfeier der Brücke zum Nächsten im Onoldiasaal.
Bernd Hochreuter, gemeinsam mit David Jess Hauptorganisator, erzählt im Gespräch mit der Redaktion von einem sehr „friedvollen und harmonischen” Abend. Der Onoldiasaal war komplett bestuhlt – 380 Menschen feierten gemeinsam Weihnachten.
Das sind rund 100 Menschen mehr als im vergangenen Jahr, weiß Hochreuter. Immer mehr Menschen können sich wohl kein teures Weihnachtsessen mehr leisten, so seine Vermutung. Außerdem werde die Initiative immer bekannter.
Es versammeln sich Menschen, die einsam sind, um gemeinsam zu essen, zu singen und zu feiern. Darunter sind Seniorinnen, Senioren, junge Familien, die nicht viel Geld haben oder Alleinerziehende mit Kindern. „Einsamkeit ist sehr vielschichtig”, sagt Hochreuter.
Damit der Abend gelingt, waren rund 90 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Trägerin der Initiative ist die Evangelische Allianz Ansbach. Salate und Nachspeisen stammen aus privaten Spenden, außerdem haben die Hilterhaus-Stiftung, die Stadt Ansbach sowie die Netzwerkgruppe „Miteinander füreinander helfen” unterstützt.
Bereits zum 36. Mal fand die Feier statt. Die Gäste kommen aus der Stadt und aus dem Landkreis. Seit einigen Jahren gibt es auch einen Fahrdienst, der laut Hochreuter „sehr gut angenommen wird”. Die Firma Muhr unterstützt dabei mit Autos.
Diese besondere Stimmung wollte zum wiederholten Male Oberbürgermeister Thomas Deffner erleben. Er eröffnete das Nachspeisenbuffet – „schon fast eine eine Tradition”, sagt Hochreuter. Vor Ort war auch Friedrich Hilterhaus.
Neben dem Festessen gab es ein Rahmenprogramm. Eine Andacht erinnerte an die Weihnachtsbotschaft, eine Band sorgte für stimmungsvolle Musik, die Gäste sangen zusammen. Außerdem führte die Victory Church ein Theaterstück für Kinder auf und sogar der Weihnachtsmann (Jürgen Wolf) kam vorbei und verteilte Schokolade.
Auch die Geschenke kamen nicht zu kurz. Rund 50 Kinder waren laut Bernd Hochreuter dabei – für alle gab es Spielzeug. Außerdem wurde jedem Gast eine Tüte überreicht. Verteilt werden konnten erstmals Freikarten für ein Fußballspiel der Spielvereinigung Ansbach und ein Basketballspiel der Ansbach Piranhas.
Ebenfalls Premiere feierte eine Klamottenausgabe. Die Torwartschule Ansbach stellte rund 600 neue Kleidungsteile zur Verfügung. Jacken, Socken, Pullover – wer etwas brauchte, durfte sich etwas mitnehmen. „Es war eine richtig große Bescherung”, erzählt Hochreuter.
Im Mittelpunkt sollten aber weder die Geschenke noch das Essen stehen, sondern die christliche Weihnachtsbotschaft und das Beisammensein. Hochreuter bedankt sich bei allen Helfenden, die ihren Heiligabend so verbrachten.
Bei der Verabschiedung war die Dankbarkeit aller Menschen zu spüren, berichtet der Organisator. Viele wirkten am Anfang beladen, brachten ihr Päckchen vom Alltag mit. Am Ende waren sie gelöster, glücklicher. „Viele strahlen dich hinterher an”, erzählt Hochreuter.