Knapp zwei Wochen nach dem Ausbruch eines verurteilten Mörders aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat Pennsylvania hat die Polizei den 34-Jährigen gefasst. Mithilfe von Helikoptern, Drohnen und Wärmebildkameras hatten hunderte Polizisten in den vergangenen 13 Tagen den Südosten des Bundesstaates nach dem Mann durchforstet.
Er war nach Angaben der Polizei mehrfach gesichtet worden, war in Häuser eingebrochen, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen, und hatte schließlich eine Waffe geklaut. „Unser Alptraum ist endlich vorbei und die Guten haben gewonnen“, sagte Bezirksstaatsanwältin Deb Ryan in Chester County bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Menschen in der Region könnten endlich zur Normalität zurückkehren und aufatmen.
In der Nacht zum Mittwoch hatte die Polizei den Mann mithilfe von Wärmebildtechnik aus der Luft lokalisieren können, wie George Bivens von der Polizei in Pennsylvania mitteilte. Wegen schlechten Wetters sei der Einsatz aber zunächst abgebrochen worden. Einige Stunden später sei der geflohene Häftling am gleichen Ort von Polizisten umstellt und schließlich festgenommen worden. Dabei sei niemand verletzt worden.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der sichtlich geschwächte Mann von schwerbewaffneten Polizisten in Handschellen in einen Polizeiwagen geführt wurde. Der Mann war Mitte August zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er seine Ex-Freundin erstochen hatte. Am 31. August war er über das Dach eines Gefängnisses nahe Philadelphia geflüchtet.
Die Polizei veröffentlichte später Material eines Überwachungsvideos von der Flucht. Demnach kletterte der Mann während eines Aufenthaltes auf einem Freiluftgelände der Haftanstalt eine Wand hoch. Dabei nutzte er einen schmalen Gang zwischen zwei Wänden - stützte sich mit den Händen an der einen Seite ab, mit den Füßen an der anderen. Danach habe der Häftling Stacheldraht überwunden und sei schließlich über das Dach geflohen.
Ein Mitarbeiter in einem Wachturm bemerkte die Flucht nicht. Ein Vertreter der Haftanstalt sagte, auf ähnliche Weise sei bereits im Mai ein Insasse geflohen. Seitdem seien die Sicherheitsvorkehrungen aber verstärkt worden.
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