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Veröffentlicht am 10.02.2022 07:02

Der Mittelwald als Kindergarten

Als eine „Message“, neudeutsch für Botschaft, wollte es Bürgermeister Claus Seifert verstanden wissen, dass der Scheinfelder Bauausschuss bei seiner Zusammenkunft am Montag gleich zweimal im Wald stand: zunächst am Standort für einen Naturfriedhof, dann an dem für einen Waldkindergarten.

Wichtig sei das Signal, dass die Stadt sich um diese beiden Einrichtungen bemühe. Beim Naturfriedhof an der Gemarkungsgrenze zu Markt Bibart braucht es einen Bebauungsplan. Für den Waldkindergarten ist in der Summe noch etwas mehr Aufwand nötig.

Als Standort kommt laut Seifert der Mittelwald westlich von Grappertshofen infrage. Dort würde man ein etwa 50 Meter auf 50 Meter großes Areal für die Kinderschar ausweisen. Baulich wäre nicht viel zu tun; es bräuchte eine Schutzhütte oder – falls diese nicht genehmigungsfähig ist – einen Bauwagen. Solche Wagen seien allerdings derzeit ein Trend, weshalb die Lieferzeiten recht lang seien, erläuterte Seifert beim Ortstermin.

Ein gewichtiges Wort, so mutmaßte der Bürgermeister, wird die Untere Naturschutzbehörde mitsprechen. Denn Mittelwälder gelten nicht nur forstwirtschaftlich, sondern auch ökologisch als Besonderheit. Andererseits gab Seifert zu bedenken, dass die frühkindliche Bildung ein sehr gutes Argument für einen Lernort Mittelwald ist.

Gegebenenfalls mit einem Plan B

Ob es für den Standort seitens der Aufsichtsbehörden grünes Licht gäbe, ist offenbar noch etwas unklar. Jedenfalls wurde dem Bürgermeister geraten, einen Plan B zur Hand zu haben. Dies wäre ein Waldstück jenseits der Biogasanlage, zwischen Griesberg und Schneckenberg.

Einen Nachteil gegenüber dem bevorzugten Standort wäre, dass dort die angrenzende freie Flur nicht im städtischen Besitz ist. Ein Vorteil wäre, dass die Zu- und Abfahrt einfacher seien, merkte Annemarie Mader (ÜWG) an.

Der Waldkindergarten wäre organisatorisch mit dem geplanten neuen evangelischen Kindergarten im Taubenfeld verknüpft. Dessen Errichtung ist also eine der noch fehlenden Voraussetzungen.

Auf eine weitere Nachfrage Maders nach dem Fortbestand der aktuellen Notgruppe erläuterte Seifert kurz den Sachstand bei den Kindergarten-Anmeldungen. „Klar ist, dass eine Krippengruppe nicht reichen wird“, schloss er. Die Frage werde sein, was maximal an Betreuungsangeboten noch geschaffen werden müsse.


Andreas Reum
Andreas Reum
Redakteur
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