„Die Liebe ist ein seltsames Spiel“: Connie Francis ist tot | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 17.07.2025 16:25, aktualisiert am 17.07.2025 16:39

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel“: Connie Francis ist tot

Die Schlagersängerin starb im Alter von 87 Jahren. (Archivbild) (Foto: Peter Förster/dpa-Zentralbild/dpa)
Die Schlagersängerin starb im Alter von 87 Jahren. (Archivbild) (Foto: Peter Förster/dpa-Zentralbild/dpa)
Die Schlagersängerin starb im Alter von 87 Jahren. (Archivbild) (Foto: Peter Förster/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Schlagerhits von Connie Francis würden eine ganze Jukebox füllen: Ohrwürmer wie „Schöner fremder Mann“, „Barcarole in der Nacht“ und „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ brachten Deutschland in den 60er Jahren zum Tanzen und machten die zierliche Frau mit dem Spitznamen „Queenie“ zum Superstar. In mehr als zehn Sprachen nahm die US-Sängerin Platten auf und wurde so in ihrem Heimatland und weltweit zum Superstar. 

Jetzt ist Francis im Alter von 87 Jahren gestorben. „Mit schwerem Herzen und extremer Trauer informiere ich euch über den Tod meiner engen Freundin Connie Francis letzte Nacht“, schrieb ihr Manager Ron Roberts bei Facebook. Nähere Details teilte er zunächst nicht mit, kündigte dies aber für später an. 

Gerade erst noch einen Überraschungs-Hit bei TikTok

Der Sänger Peter Lemongello, der mit Francis befreundet war, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, in der vergangenen Nacht von der Assistentin der Sängerin über ihren Tod informiert worden zu sein. Zahlreiche US-Medien berichteten über den Tod der Musikerin.

Francis hatte bis ins hohe Alter hin und wieder Konzerte oder Interviews gegeben und sich in der Öffentlichkeit gezeigt, zuletzt aber immer mehr mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und sich zurückgezogen. Ihr Song „Pretty Little Baby“ hatte allerdings gerade noch ein überraschendes Comeback auf Tiktok gefeiert - sehr zur Freude von Francis. „Ich fühle mich großartig und außer mir vor Freude, dass eine ganz neue Generation von Menschen jetzt mich und meine Musik kennen“, hatte sie Anfang des Jahres der „New York Times“ gesagt. 

Schon als Kind trat Francis im Fernsehen auf

Geboren wurde Francis am 12. Dezember 1938 als Concetta Rosa Maria Franconero im US-Bundesstaat New Jersey. Ihre Eltern waren italienische Einwanderer, die sie schon bald zum Singen und Musikmachen ermunterten. Bald trat sie auf Feiern und kleineren Bühnen und schließlich - noch als Kind - im Fernsehen auf.

Mit „Who's Sorry Now?“ gelang ihr 1957 schließlich der Durchbruch. Die Erfolgssingle sollte der Beginn einer kometenhaften Karriere werden: Allein in den folgenden sechs Jahren landeten 35 ihrer Songs unter den Top-40, drei davon auf dem ersten Platz: „Everybody's Somebody's Fool“, „My Heart Has a Mind of Its Own“ und „Don't Break the Heart that Loves You“.

Platten in mehr als zehn Sprachen - mit amerikanischem Akzent

Es folgten Platten unter anderem auf Japanisch, Französisch, Griechisch, Schwedisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch - und natürlich Deutsch, stets mit charmantem amerikanischem Akzent. Der Grundstein für eine Weltkarriere. In Deutschland, Japan, Spanien und Italien feierte sie mit ihren Songs riesige Erfolge. Neben Schlagern gehörten Country-Musik, Jazz sowie jüdische und irische Volkslieder zu ihrem Repertoire.

Aber nach den sensationell erfolgreichen 60er Jahren sollten die 70er für Francis zur Hölle werden. Musikalisch lief es nicht mehr richtig - und privat überhaupt nicht. 1974 versuchte Francis ein Comeback, aber wurde kurz darauf in einem Hotel in der Nähe von New York überfallen und vergewaltigt. Der Täter entkam und wurde nie gefunden. Francis verklagte die Hotelkette wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen auf Schadenersatz in Höhe von mehreren Millionen Dollar und gewann - aber tiefe Wunden blieben ihr ganzes Leben.

Vier Ehen scheiterten

Auch in der Liebe, dem „seltsamen Spiel“, fand Francis kein Glück. Den Entertainer Bobby Darin, den sie in den 50er Jahren kennenlernte, bezeichnete sie als die große Liebe ihres Lebens, aber ihr Vater verbot die Beziehung. Später heiratete sie viermal, alle vier Ehen wurden geschieden. „Drei meiner Männer waren qualvoll, einer hat mich missbraucht“, sagte sie einmal. 

Die Liebe zur Musik hielt sie trotz allem immer hoch. Eigentlich wollte sie, so sagte sie immer wieder in Interviews, „mit 90 auf der Bühne sterben“.

© dpa-infocom, dpa:250717-930-810054/2


Von dpa
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