Flickenteppich in Mittelfranken: Wo Mariä Himmelfahrt Feiertag ist – und wo nicht | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 13.08.2025 17:37

Flickenteppich in Mittelfranken: Wo Mariä Himmelfahrt Feiertag ist – und wo nicht

Man selbst muss arbeiten, während die Nachbargemeinde frei hat? Das kann am Freitag durchaus passieren. Denn Mariä Himmelfahrt ist nur in überwiegend katholischen bayerischen Gemeinden ein Feiertag. In allen anderen wird gearbeitet.

Überwiegend bedeutet: Es müssen in der Gemeinde mehr Katholiken als Protestanten leben. Das kann sich mitunter von einem Jahr auf das andere ändern. Denn Basis ist laut bayerischem Feiertagsgesetz die letzte Volkszählung. Für den 15. August gilt also der Zensus von 2022.

Diese Regelung führt in Bayern zu einem Flickenteppich. Einer Übersicht des Bayerischen Landesamts für Statistik liefert genaue Zahlen: In 1708 Kommunen gilt heuer der Tag als Feiertag, in 348 nicht. Hier wird gearbeitet und auch die Läden haben ganz normal geöffnet. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zählt übrigens der Arbeitsort, nicht der Firmensitz.

Die Gemeinden mit Feiertag in Mittelfranken

In den kreisfreien Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach und Schwabach ist Mariä Himmelfahrt kein Feiertag. Anders sieht es in kleineren Kommunen aus.

Landkreis Ansbach

  • Arberg
  • Aurach
  • Burgoberbach
  • Dürrwangen
  • Herrieden
  • Mitteleschenbach
  • Ornbau
  • Wilburgstetten
  • Wolframs-Eschenbach

Landkreis Erlangen-Höchstadt

  • Adelsdorf
  • Gremsdorf
  • Großenseebach
  • Hemhofen
  • Herzogenaurach
  • Heßdorf
  • Höchstadt/Aisch
  • Römenbach
  • Weisendorf

Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

  • Markt Bibart
  • Oberscheinfeld
  • Scheinfeld

Nürnberger Land

  • Neunkirchen am Sand
  • Schnaittach
  • Simmelsdorf

Landkreis Roth

  • Abenberg
  • Allersberg
  • Greding
  • Heideck
  • Hilpoltstein
  • Röttenbach
  • Spalt

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

  • Ellingen
  • Gnotzheim
  • Pleinfeld
  • Raitenbuch

Eine komplette Übersicht, wo in Bayern Mariä Himmelfahrt als Feiertag gilt, ist in einer Karte des Bayerischen Landesamts für Statistik zusammengetragen.

Was wird an Mariä Himmelfahrt eigentlich gefeiert?

Jedes Jahr am 15. August wird die „leibhaftige Aufnahme Marias in den Himmel” gefeiert. Dieses katholische Hochfest Mariä Himmelfahrt wird seit dem 5. Jahrhundert gefeiert, ist zum Beispiel bei Wikipedia nachzulesen. Es hat keine direkte biblische Grundlage, sondern basiert auf Legenden. Papst Pius XII. erhob diese Überlieferung 1950 zum verbindlichen Glaubenssatz für Katholiken. Oft werden an diesem Tag Kräuterbuschen in den Gottesdiensten gesegnet.

Was ist der Hintergrund für die besondere Feiertagsregelung?

Die evangelische Kirche feiert Mariä Himmelfahrt nicht, für die katholische Kirche ist es hingegen ein besonders wichtiges Hochfest. Weil dieses Ereignis nicht in der Bibel steht, ist es nicht Teil des evangelischen Glaubens.

Mariä Himmelfahrt ist übrigens der einzige Feiertag, bei dem innerhalb eines Bundeslandes Unterschiede gemacht werden. Fronleichnam oder Allerheiligen beispielsweise sind landesweite Feiertage.

Kräuterbuschen - Sträuße aus zahlreichen Kräutern und Blumen - werden traditionell an Mariä Himmelfahrt gebunden. (Archivbild: Uwe Lein/dpa)
Kräuterbuschen - Sträuße aus zahlreichen Kräutern und Blumen - werden traditionell an Mariä Himmelfahrt gebunden. (Archivbild: Uwe Lein/dpa)
Kräuterbuschen - Sträuße aus zahlreichen Kräutern und Blumen - werden traditionell an Mariä Himmelfahrt gebunden. (Archivbild: Uwe Lein/dpa)
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