Fieber, Husten, Abgeschlagenheit: Viele Menschen liegen derzeit flach. Nach Angaben der Robert Koch-Instituts (RKI) hat die jährliche Grippewelle begonnen, diesmal zwei bis drei Wochen eher als in den beiden Vorjahren.
Vor schweren Verläufen der Influenza, wie Mediziner die Erkrankung nennen, kann man sich schützen: mit einer Impfung. Und für den Piks ist der Zug auch dann nicht abgefahren, wenn die Grippewelle begonnen hat.
„Eine Grippeschutzimpfung lohnt sich absolut noch“, sagt Felix Giebel, Fachgruppenleiter Infektiologie und Chefarzt der Krankenhaushygiene am Helios Universitätsklinikum Wuppertal.
Wer sich zeitnah um einen Termin bemüht, ist bereits an den Feiertagen, an denen viele Menschen zusammenkommen, geschützt. Denn bis sich der volle Impfschutz aufgebaut hat, dauert es 10 bis 14 Tage.
Doch auch darüber hinaus ist es nicht zu spät: „Selbst wenn ich mich im Januar impfen lasse, wird die Impfung zwei Wochen später eine Infektion entweder verhindern oder die Symptome reduzieren, sollte ich mich dann infizieren“, sagt Felix Giebel. In den vergangenen Jahren hat die Grippewelle nach RKI-Angaben drei bis vier Monate gedauert.
Auch wenn man selbst kein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe hat, kann eine Impfung sinnvoll sein, um andere zu schützen „etwa, wenn man gefährdete Menschen im Umfeld hat, zum Beispiel aufgrund einer Krebserkrankung“, sagt Giebel.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeschutzimpfung allen ab 60 Jahren, Schwangeren ab dem zweiten Trimester, Personen mit Grunderkrankungen, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie allen, die durch ihren Beruf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben.
Eine Neuerung in dieser Grippesaison: Auch wer regelmäßigen und direkten Kontakt zu Schweinen, Geflügel, Wildvögeln und Robben hat, sollte sich impfen lassen, so das Portal „infektionsschutz.de“ des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Hintergrund dieser Maßgabe: So soll etwa vermieden werden, dass sich Erreger der Vogelgrippe mit denen der Menschengrippe mischen.
Und was ist mit gesunden Kindern und gesunden Erwachsenen unter 60 Jahren? Bei ihnen verläuft die Grippe in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen. Aber: „Dass die Ständige Impfkommission (Stiko) die Influenza-Impfung nur für bestimmte Personengruppen empfiehlt, bedeutet jedoch nicht, dass die Stiko von einer Influenzaimpfung anderer Personen abrät“, schreibt das RKI online. Wer sich unsicher ist, lässt sich am besten beraten - etwa in der Hausarztpraxis.
Apropos: Hausarztpraxis. Sie ist eine klassische Anlaufstelle, um die Grippeschutzimpfung zu bekommen, aber längst nicht die einzige. Wer außerdem gegen die Influenza impft:
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