Den Hitlergruß hat ein 71-Jähriger bei einer Versammlung am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz in Rothenburg mehrfach gezeigt. In der Folge kam es zu weiteren Straftaten gegen Einsatzkräfte der Polizei.
An jenem Tag hatten auf dem Marktplatz zwei Veranstaltungen stattgefunden, wie das Polizeipräsidium für Mittelfranken mitteilt: eine Musikveranstaltung mit gut 600 Personen sowie eine kleinere Versammlung. Diese hatte ein Bürger beim Landratsamt in Ansbach laut dessen Sprecher Fabian Hähnlein als Versammlung unter dem Motto „Frieden und Freiheit in Europa“ angezeigt. Einige der etwa 40 Teilnehmenden ordnet das Polizeipräsidium ideologisch der Querdenker- beziehungsweise der Corona-Leugner-Szene zu.
Und bei dieser Versammlung fiel den Ordnungshütern der Mann wegen des Zeigens des verbotenen Hitlergrußes auf, der als Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation gilt. Als die Beamten den 71-Jährigen ansprachen, weigerte sich dieser, seine Personalien anzugeben. Deshalb erklärten die Polizisten seine vorläufige Festnahme.
Daraufhin umringte eine Vielzahl weiterer Versammlungsteilnehmer die Einsatzkräfte umgehend und bedrängte sie - „offenbar in der Absicht, die Amtshandlungen zu stören”. Wie es im Bericht des Präsidiums weiter heißt, versuchte unter anderem ein 64-Jähriger, die vorläufige Festnahme des 71-Jährigen mit Gewalt zu verhindern. Dabei verletzte er einen Polizeibeamten leicht.
Erst nachdem weitere Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, entspannte sich die Situation. Ob die Geste des Mannes im Zusammenhang mit dem Konzert stand, ist laut Polizei noch unklar.
Der 71-Jährige muss sich nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten. Gegen den 64-Jährigen wird wegen des Verdachts der versuchten Gefangenenbefreiung, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und der Körperverletzung ermittelt.