In Ansbach beschossen mehrere Personen ab Mitternacht eine am Martin-Luther-Platz befestigte Israel-Flagge mit Pyrotechnik.
Nach den Angaben des mittelfränkischen Polizeipräsidiums trafen Beamte der Ansbacher Inspektion vor Ort unter anderem zwei 15- und 17-jährige Jugendliche als Tatverdächtige an. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Fahne wurde dabei so stark beschädigt, dass sie abgenommen werden musste. Jetzt ermittelt das Kommissariat für Staatsschutz der Ansbacher Kripo wegen Sachbeschädigung und „Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten“.
Um die Flagge am Rathaus hatte es in der Kommunalpolitik bereits kontroverse Debatten gegeben.
Etwa um Mitternacht beobachteten Zeugen nach Auskunft des Polizeipräsidiums eine Menschengruppe, die auf dem Martin-Luther-Platz gezielt Feuerwerksraketen in Richtung Rathaus und die an der Fassade gehissten Fahnen abfeuerten. Als die Polizei vor Ort eintraf, ergriffen die mutmaßlichen Täter die Flucht.
Zwei Jugendliche habe man dann schnell stellen und festnehmen können, so ein Polizeisprecher gegenüber der FLZ. Bei den 15 und 17 Jahre alten Jugendlichen habe man Beweismittel – unter anderem die Handys – sichergestellt. Man gehe davon aus, dass mehr als diese zwei mutmaßlichen Täter beteiligt waren, so der Sprecher.
Ein Augenzeuge, der vom Turm der Johanniskirche das Feuerwerk fotografieren wollte, konnte beobachten, wie eine Gruppe von rund fünf bis sechs Personen immer wieder in Richtung Rathaus feuerte. Danach folgte ein Versuch, an der Rathaus-Fassade hochzuklettern
Die Israel-Flagge hing unmittelbar neben der Flagge der Ukraine und befindet sich nun als Beweismittel bei der Polizeiinspektion Ansbach am Karlsplatz.
Noch in der Nacht wurde Oberbürgermeister Thomas Deffner über den Vorgang informiert. Deffner zeigte sich gegenüber der FLZ „zutiefst erschreckt, dass so etwas in unserer Stadt möglich ist“.
In Ansbach war das Abbrennen von Feuerwerk im gesamten Altstadtbereich untersagt.