Das Wattenmeer, der Kölner Dom und die Zeche Zollverein in Essen haben eins gemeinsam: Sie sind von der Unesco als Welterbestätten ausgezeichnet, also als Orte von außergewöhnlichem Wert für die gesamte Menschheit. 54 Welterbestätten gibt es inzwischen in Deutschland. Zum bereits 20. Mal hat die Deutsche Unesco-Kommission an diesen schützenswerten Stätten mit vielfältigen Aktionen zum Welterbetag eingeladen.
„Ziel des Aktionstags ist es, das Welterbe für alle Menschen zugänglich zu machen“, sagte die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, bei einem Festakt in der Michaeliskirche im niedersächsischen Hildesheim. Dort wurde der Welterbetag unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern“ eröffnet. Es ist ein „sehr schönes, buntes, lebendiges Fest“, sagte ein Sprecher am Nachmittag.
Der romanische Dom und die Michaeliskirche der rund 1.200 Jahre alten Stadt sind schon seit 1985 Weltkulturerbe.
Bundesweit stehen laut Unesco mehr als 350 Veranstaltungen auf dem Programm. Von einer Taschenlampen-Führung für Kinder durch die Höhlen der Schwäbischen Alb über eine Bergbau-Erlebniswanderung im Erzgebirge bis hin zum Rap-Rundgang durch die Hamburger Speicherstadt.
Weltweit gibt es inzwischen mehr als 1.200 Unesco-Welterbestätten in 168 Ländern, und die Liste erweitert sich jedes Jahr. Bereits nominiert sind die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee - im Juli entscheidet das Welterbekomitee, ob sie in die Welterbeliste aufgenommen werden.
Mittlerweile sind einige Welterbestätten länderübergreifend. Die Alten Buchenwälder Deutschlands wurden 2011 als Erweiterung der Buchenurwälder der Karpaten in die Liste aufgenommen. Das 2009 aufgenommene Wattenmeer der Nordsee wurde 2014 um das dänische Wattenmeer erweitert.
In Niedersachsen können sich außerdem das Erzbergwerk Rammelsberg, die Altstadt von Goslar im Harz sowie die Oberharzer Wasserwirtschaft mit dem Titel schmücken. Das 1911 von dem Architekten und Bauhaus-Gründer Walter Gropius entworfene Fagus-Werk im südniedersächsischen Alfeld steht seit 2011 auf der Welterbeliste.
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