Die Autobahnen füllen sich. Denn der Start der Osterferien in fünf Bundesländern ab dem kommenden Wochenende (4. bis 6. April) bringt „spürbar“ mehr Verkehr auf die Straßen, sagt der Auto Club Europa (ACE) voraus. Besonders die Routen an die Küsten von Nord- und Ostsee dürften am ersten Aprilwochenende stärker frequentiert werden - ebenso die Strecken in den Alpenraum und weiter südlich.
Staugefahr? Ja, die gibt es, vor allem auf den genannten Strecken sowie im Bereich der 977 Baustellen, die der ADAC aktuell zählt. Doch der Autoclub geht von nicht sehr vielen und nicht allzu langen Staus in seiner Prognose aus - insgesamt sei die Staugefahr „relativ“ gering - trotz Osterferien mancherorts.
Auch nicht zu vergessen ist der typische Berufs- und Wochenend-Pendlerverkehr am Freitag - speziell rund um die Ballungsgebiete - ein Grund für Verzögerungen.
Zusammengefasst rechnen der ACE und der ADAC in den Großräumen München, Stuttgart und Rhein-Main sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
Auch auf den Autobahnen Österreichs dürfte sich die Reiseintensität noch in Grenzen halten. Hier werden voraussichtlich vor allem höher gelegene Wintersportregionen angesteuert oder Transitrouten in Richtung Süden.
Staugefährdet bleiben die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen, so der ADAC. Der ACE vermutet, dass der Verkehr ab Freitag anzieht und sich die erste Reisewelle dann am Samstag zeigt.
Länger dauern kann es weiterhin auf der Tauernautobahn aufgrund einer Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar. Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Nicht betroffen von den Baumaßnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre „massive Behinderungen“ auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Samstage und einige Sonntage seien bei guten Wetterverhältnissen davon ausgenommen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Die Verkehrsclubs machen auf die Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem in Tirol entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden bis Ende April. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Zudem ist die Reschenpass-Straße bis 2. Mai zwischen Pfunds und Nauders in beiden Richtungen gesperrt. Die Umleitung erfolgt teilweise über die Schweiz. Wichtig: Bereits bei geringfügig winterlichen Straßenverhältnissen ist laut ACE eine Winterausrüstung erforderlich, sogar Schneeketten. Besser sei generell eine großräumige Umfahrung.
In der Schweiz dürfte es am ehesten auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz regen Verkehr geben, so der ADAC. Speziell am Samstag kann es auf der Gotthard-Route (A 2) Verzögerungen geben. Ab einer Wartezeit von einer Stunde nennt der ACE die Verbindung San Bernadino Chur – Bellinzona (A 13) als Alternative.
Es sind weiterhin einige Bergpässe gesperrt. Und es muss mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Informationen gibt der ACE auf seiner Internetseite.
Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Informationsseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorab kundig machen.
Seit Mitte September 2024 gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Die Wartezeiten dürften weiterhin in der Regel recht kurz sein.
Wie viel länger es etwa an den österreichischen Autobahn-Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben dauert, kann man vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag einsehen.
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