Ein Rasenmäher ist nun mal ein Rasenmäher. Daran ändert sich auch über die Jahre nicht viel. Eigentlich. Denn in der letzten Zeit hat bei der Entwicklung von Gartengeräten und Elektrobedarf für Heimwerker eine Art Revolution stattgefunden: Die Akku-Geräte sind so gut geworden, dass viele von ihnen inzwischen den Geräten mit kabelgespeisten Elektromotoren den Rang ablaufen.
Das Erfolgsrezept sind Lithium-Ionen-Akkus. Sie können vergleichsweise viel beziehungsweise dicht Energie speichern. Das macht die Elektrogeräte klein und leicht. Dank der fehlenden Kabelbindung an Steckdosen sind sie sehr flexibel.
Der Erfolg der Akku-Geräte geht aber auch darauf zurück, dass bekannte Hersteller inzwischen auf ein für ihre Geräte einheitliches und damit tauschbares Akku-System setzen. Ein Akku passt gleichermaßen in Heckenschere, Rasenmäher und -trimmer, Kettensäge und Akkubohrschrauber. Vielleicht kann er auch noch im Handstaubsauger der gleichen Marke verwendet werden. Und die Angebote werden ständig ausgebaut.
Aber: Die Akkus sind teuer und sie halten zwar lange, aber nicht ewig. Die Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ (Ausgabe 6/2022) hat gemeinsam mit dem TÜV Rheinland Werkzeugakkus von sechs Herstellern einem aufwendigen Langzeittest unterzogen. Das Ziel: Herausfinden, was die Akkus kaputtmacht und was ihnen guttut.
Die Akkupacks bestehen aus einzelnen Zellen. „Es lässt sich praktisch nicht vermeiden, dass sich mit der Zeit die Ladungsmöglichkeiten dieser Zellen unterschiedlich entwickeln“, erklärt Peter Baruschke, Redakteur der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“. „Das ist eine normale Nutzungsfolge. Was aber nicht passieren sollte, ist eine Tiefenentladung.“ Das zerstört die Lithium-Ionen-Akkus.
Daher rät Baruschke unter anderem dazu, die Akku-Geräte regelmäßig zu nutzen. „Deshalb ist es gut, dass es einige Systeme gibt, bei denen man die gleichen Akkus sowohl in Gartengeräten als auch in Werkzeugen der gleichen Marke benutzt kann. So können einzelne Akkus im Grunde genommen das ganze Jahr über zum Einsatz kommen.“
Dabei kann man auch noch richtig sparen: Viele Hersteller bieten die Geräte der Akku-Familien inzwischen auch ohne neue Akkus an. „Akku und Ladegerät machen teilweise die Hälfte des Kaufpreises eines Gerätes aus“, so Baruschke. Die Preise in der Stichprobe für einen extra Akku plus Ladegerät liegen bei 40 bis 230 Euro.
Die Prüfer haben jeweils zwei Akkupacks von sechs verbreiteten Systemen gängiger Marken 80 Tage lang bei 40 Grad gelagert. Also bei einer Hitze, die etwa in kleinen Gartenhütten an heißen Sommertagen entstehen kann. Das nahmen die Akkus übel. „Ihre Speicherfähigkeit nahm dauerhaft ab“, berichtet Baruschke. Im schlechtesten Fall war im Test nach nur rund zwei Monaten bis zu einem Viertel der Ladekapazität verloren gegangen.
Baruschkes Rat: Die Akkus an einem kühlen Ort aufbewahren, gerade wenn man sie länger nicht nutzt. „Etwa im Keller oder in der Wohnung.“
„Wenn der Akku beim Gebrauch leer wurde und das Gerät sich dabei abgeschaltet hat, dann ist es gut, den Akku vor der Lagerung wieder ein bisschen aufzuladen“, rät Baruschke. „Denn wenn er längere Zeit leer liegen bliebe, wäre das nicht optimal für die Akkuzellen. Aber es ist auch nicht gut, ihn direkt wieder vollzuladen.“
Baruschke empfiehlt also auch: Akkus mit nur halber Füllung nach dem Gebrauch einfach einzulagern und erst am Tag vor ihrer erneuten Nutzung aufzufüllen.
Wer sich nun wundert, dass diese Tipps nicht dem entsprechen, was noch vor ein paar Jahren gängig war: „Es gab im Laufe der letzten Jahre immer wieder andere Ansichten zum Thema Aufladen“, erklärt Peter Baruschke. „Die Akkus wurden weiter entwickelt und man hat auch mehr Erfahrungen mit ihnen gesammelt.“
Testergebnis: Die Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ hat unter den sechs getesteten Akkus plus Ladegerät zwei mal die Note „gut“ und zweimal „befriedigend“ vergeben. Die Testsieger sind „Power X-Charge“ von Einhell, „CAS“ (Cordless Alliance System) von Metabo, „18 V One Plus“ von Ryobi und „20V Power System“ von Lux-Tools (Obi).
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