Sorge vor Terroranschlag: Stadt Ansbach sagt den Kinderfaschings-Umzug ab | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 20.02.2025 17:15

Sorge vor Terroranschlag: Stadt Ansbach sagt den Kinderfaschings-Umzug ab

In diesem Jahr muss der beliebte Ansbacher Kinderfasching am Rosenmontag ohne den Umzug durch die Altstadt stattfinden. In einer Pressemitteilung sagte die Stadt gestern den Gaudiwurm, an dem jährlich rund 400 kleine Narren und ihre Begleiter teilnehmen, ab. Begründung: Terrorgefahr wegen eines möglichen Anschlags mit Fahrzeugen auf die Menschenmenge.

„Eine Altstadt voll Lebensfreude“ titelte die FLZ im vergangenen Jahr. Rund 400 kostümierte Kinder und ihre Begleiter versammelten sich nach einer Andacht in der Gumbertuskirche auf dem Martin-Luther-Platz und pilgerten anschließend johlend und singend über den Karl-Burkhardt-Platz, die Promenade und den Schlossplatz zum Onoldiasaal, wo dann die große Faschingsparty stieg.

Doch der Anschlag von München vom 13. Februar, als ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi raste, 37 Menschen zum Teil schwer verletzte und ein zweijähriges Kind und seine Mutter tötete, hat alles verändert.

Sicherheit der Bevölkerung steht im Mittelpunkt

Wegen der „weiterhin auch in Ansbach bestehenden abstrakt hohen Gefährdungslage hat sich die Stadt Ansbach entschieden, den Faschingsumzug der Kinder vom Martin-Luther-Platz zur Hofwiese abzusagen“, heißt es in der Mitteilung.

„Unser Ziel ist es, den Kindern eine sichere, unbeschwerte Feier zu ermöglichen“, wird Oberbürgermeister Thomas Deffner zitiert. „Die Sicherheit steht im Mittelpunkt unserer Entscheidung.“ Schon im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Stadtrates am vergangenen Dienstag hatte das Stadtoberhaupt geäußert, er habe schlaflose Nächte bei der Vorstellung, dass so eine große Gruppe von Kindern die Residenzstraße kreuze. Was diese Entscheidung für ähnliche Veranstaltungen bedeutet, zum Beispiel den ökumenischen Erntedankumzug, ist offen.

Die Stadt betont jedoch, dass die Faschingsparty im Onoldiasaal stattfinden wird. Dort können sich die Kinder ab 15 Uhr unter anderem auf „Toni Komisch“, die Jugendgarde des TSV Obernzenn, magische Unterhaltung mit Zauberer Helmuto sowie Mitmachtänze der Tanzschule „Meyerhöfer & Bernhard“ freuen.

Darauf müssen die kleinen Narren verzichten: Im vergangenen Jahr formierte sich der Umzug in der Altstadt. (Archivfoto: Alina Boger)
Darauf müssen die kleinen Narren verzichten: Im vergangenen Jahr formierte sich der Umzug in der Altstadt. (Archivfoto: Alina Boger)
Darauf müssen die kleinen Narren verzichten: Im vergangenen Jahr formierte sich der Umzug in der Altstadt. (Archivfoto: Alina Boger)
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