Am frühen Sonntagmorgen hat sich zwischen Lenkersheim und Bad Windsheim ein Verkehrsunfall ereignet, bei dem ein 60-Jähriger tot aus dem Unfallauto geborgen wurde. Das stellte die Polizei vor ein Rätsel: War der Mann womöglich schon vor dem Unfall tot? Und wenn ja: Was waren die Todesumstände? Erkenntnisse erhofften sich die Beamten von einer Obduktion, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Wie Christian Seiler, Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, mitteilt, steht der Tod des 60-Jährigen demnach zwar nicht in Zusammenhang mit dem Unfall. Allerdings könne auch ein Gewaltverbrechen ausgeschlossen werden. Vielmehr sei der Mann an einem „Zusammenspiel körperlicher Dinge” gestorben, die kurz vor oder nach dem Unfall eingetreten seien.
Die Staatsanwaltschaft, die zwischenzeitlich Haftantrag gegen den 28-jährigen Fahrer gestellt hatte, habe diesen wieder zurückgenommen, berichtet Seiler.
Seinen Lauf genommen hatte das tragische Ereignis mitten in der Nacht auf Sonntag: Ein 28-Jähriger war mit dem 60-Jährigen auf dem Rücksitz auf einem land- und forstwirtschaftlichen Weg nahe Lenkersheim unterwegs gewesen. Als der Fahrer wenden wollte, kam der Ford von der Fahrbahn ab und rutsche in einen Graben.
Gegen 4 Uhr alarmierte der 28-Jährige die Rettungskräfte und informierte dabei auch über einen Toten. Da der beim Unfall entstandene Schaden am Fahrzeug nur gering war und die Leiche auf dem Rücksitz äußerlich unverletzt schien, startete die Polizei Ermittlungen.
Bei dem 28-Jährigen Fahrer stellten die Beamten einen deutlichen Alkoholgeruch fest. Ein freiwillig durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von fast zwei Promille. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Blutentnahme beim Fahrer an und stellte das Unfallauto sicher. Zudem beantragte sie bis zum Vorliegen des Obduktionsberichts Haftbefehl gegen den 28-Jährigen wegen Fluchtgefahr.