Klar, die eigenen Eltern kennt man. Da fragt man oft nur: Wie geht's, was sagt der Arzt, was macht der Garten - doch es gibt noch andere Fragen und Themen: Gespräche mit den eigenen Eltern über deren Leben und Erfahrungen können sogar psychologisch stärkend sein. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern.
Die Idee: Durch offene Fragen lernen wir nicht nur unsere Eltern besser kennen – wir können auch emotionale Nähe herstellen und Erinnerungen bewahren. Das sei gerade dann wichtig, wenn Eltern älter werden oder gesundheitliche Probleme auftreten, erklärt die Ärztin und Gründerin der Non-Profit-Organisation End Well, Shoshana Ungerleider, im US-Magazin „Time“.
Und: „Die Geschichten unserer Eltern können uns helfen, uns selbst besser zu verstehen.“
Wovor haben sie sich als Kind gefürchtet? Welche Träume haben sie sich erfüllt, und welche nicht? Wer seinen Eltern solche Fragen stellt, kann ihnen auf neue Weise begegnen. Denn oft fehlen im Alltag die Gelegenheiten für tiefere Gespräche – und irgendwann ist es zu spät, so Ungerleider.
Ihr Rat: sich bewusst Zeit für diese Gespräche nehmen.
Fragen, die man stellen kann, können etwa sein:
Und wie beginnt man mit dem Fragenstellen? Die Psychologin Jenny Shields aus Houston schlägt vor:
„Es geht nicht nur um das Sammeln von Geschichten“, erklärt Ungerleider. „Es geht um Verbindung - und darum, jemanden wertzuschätzen, solange er noch in der Lage ist, das zu fühlen und zu erleben.“
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