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Veröffentlicht am 07.06.2022 04:20

Was schätzt denn der Profi: Rasenmäher oder Mähroboter?

Der Mähroboter entfern alle ein bis zwei Tage nur ein wenig von den Halmen. „Im Prinzip ist das gar kein Mähen, sondern ein Kurzhalten“, sagt Rasen-Profi Harald Nonn. (Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn)
Der Mähroboter entfern alle ein bis zwei Tage nur ein wenig von den Halmen. „Im Prinzip ist das gar kein Mähen, sondern ein Kurzhalten“, sagt Rasen-Profi Harald Nonn. (Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn)
Der Mähroboter entfern alle ein bis zwei Tage nur ein wenig von den Halmen. „Im Prinzip ist das gar kein Mähen, sondern ein Kurzhalten“, sagt Rasen-Profi Harald Nonn. (Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn)

Das Rasenmähen ist im Frühling und Sommer eine leidige Aufgabe. Warum den Rasen dann nicht einfach ganz kurz abschneiden, um Zeit zu gewinnen? Harald Nonn ist Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft und leitet die Forschungsabteilung eines Rasenproduzenten - und rät im Interview davon ab.

Der beste Mähzeitpunkt hängt von der Mähhöhe ab, deswegen gibt es die Ein-Drittel-Regel. Es wird also spätestens gemäht, wenn die Gräser seit dem letzten Schnitt um ein Drittel gewachsen sind.

Denn man sollte nicht auf einmal zu viel von den grünen Blättern entfernen, da diese wichtig für die Photosynthese und damit für das Überleben der Gräser sind.

In der Praxis wird diese Ein-Drittel-Regel aber meist zu einer 50-Prozent-Regel. Diese praktiziere ich übrigens auch. Das heißt konkret: Wenn ich beim letzten Mal die Gräser auf vier Zentimeter Höhe geschnitten habe, dann schneide ich das nächste Mal, wenn die Gräser acht Zentimeter hoch sind.

 Ich empfehle für den normalen Hausrasen 3,5 Zentimeter und für den Rasen im Schatten 4,5 Zentimeter. Viele Hausbesitzer mähen gerne tiefer - und das kann man machen. Wir haben gute Gräsersorten in den Rasenmischungen, die das vertragen.

Aber man sollte wissen: Je tiefer man mäht, umso häufiger muss man nach der Drittel- oder 50-Prozent-Regel mähen. Und je tiefer man mäht, umso schwächer werden die Gräser auch, weil sie weniger Wurzeln bilden und weniger Blattmasse haben, um Fotosynthese zu betreiben.

 Aus sportlicher Sicht und wenn man durch das Rasenmähen ein wenig Freizeitaktivität haben möchte, ist es natürlich der Rasenmäher.

Aber der Mähroboter ist schon eine tolle Geschichte, denn er mäht alle ein bis zwei Tage nur ein wenig. Im Prinzip ist das gar kein Mähen, sondern ein Kurzhalten.

Dadurch werden die Gräser angeregt, Seitentriebe und neue Blattmasse zu bilden. In aller Regel sehen wir schon wenige Wochen nach der Installation eines Roboters, dass die Grasnarbe dichter wird.

Aber ich habe zu Hause keinen Mähroboter. Ich mähe sogar mit der Hand mit einem Sichelmäher. Denn ich kann dabei den Rasen immer wieder anschauen und die Qualität kontrollieren.

© dpa-infocom, dpa:220603-99-540393/2

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