WM-Pleite für Frauen-Vierer: „War der Wurm drin“ | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 05.08.2023 15:24

WM-Pleite für Frauen-Vierer: „War der Wurm drin“

Für den deutschen Frauen-Vierer reichte es bei der WM nur zu Platz sieben. (Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa)
Für den deutschen Frauen-Vierer reichte es bei der WM nur zu Platz sieben. (Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa)
Für den deutschen Frauen-Vierer reichte es bei der WM nur zu Platz sieben. (Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa)

Am Ende ging nichts mehr. Der deutsche Bahnrad-Vierer der Frauen fiel komplett auseinander, Franziska Brauße und Co. rollten bei der WM in Glasgow vereinzelt über den Zielstrich und erlebten zwei Jahre nach dem furiosen Olympiasieg von Tokio eine riesige Enttäuschung.

Dagegen bleiben die deutschen Sprinterinnen auf Erfolgskurs. Emma Hinze schaffte nach Anlaufschwierigkeiten im Kampfsprint Keirin ebenso den Einzug in die zweite Runde wie Titelverteidigerin Lea Sophie Friedrich und Alessa Catriona Pröpster.

Beim Vierer herrschte dagegen Frust. „Es war der Wurm drin. Es lief die ganze Zeit nicht rund“, haderte Bundestrainer André Korff, nachdem Brauße, Lisa Klein, Lena Reißner und Mieke Kröger in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung mit einer ganz schwachen Zeit von 4:18,527 Minuten nur auf den siebten Platz eingetrudelt waren.

Leistungskurve geht nach unten

Kein Vergleich zum eigenen Weltrekord vor zwei Jahren in Tokio (4:04,242), als immerhin Brauße, Klein und Kröger dem Team angehörten. Damals war der Vierer - angeführt von der inzwischen zurückgetretenen Lisa Brennauer - in aller Munde. Olympiasieger, Weltmeister, Europameister - und zur Krönung gab es die Ehrung im Kurhaus von Baden-Baden als Deutschlands Mannschaft des Jahres obendrauf.

Seitdem ging die Leistungskurve aber nach unten - mit dem Tiefpunkt in Glasgow. „Es lief nicht optimal, das hat man gesehen. Ich habe schon in der Box gesagt: Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Heute haben wir eher verloren“, sagte Brauße der dpa. Vor allem die erst 22-jährige Reißner, die für Laura Süßemilch ins Team gekommen war, konnte das Tempo nicht mitgehen. „Lena ist eine super junge Sportlerin, die auf jeden Fall Potenzial hat, auch Richtung Paris. Heute ist vielleicht nicht ihr Tag gewesen“, erklärte Brauße.

„Es gibt noch einige Reserven“

Damit war das deutsche Team in den Finalläufen nur in der Zuschauerrolle. Bei der Ursachenforschung tat sich auch der Bundestrainer schwer. „Lisa Brennauer zu ersetzen, ist nicht leicht“, sagte Korff, gab aber auch zu bedenken: „Wir haben nicht die Topform. Wir sollten uns schon Gedanken machen, wie wir uns Richtung Olympia verbessern. Es gibt noch einige Reserven.“

Am Ziel Olympia-Medaille wollen Mannschaft und Trainer festhalten. „Wir sind trotzdem auf einen guten Weg für nächstes Jahr“, sagte Brauße. Korff betonte: „Die ersten beiden Mannschaften waren relativ weit weg. Von Platz drei bis sieben war es aber relativ nah beieinander.“ Umstellungen in der Mannschaft sieht der Bundestrainer eher nicht: „Ich gehe davon aus, dass das der Weg Richtung Olympia ist.“

Damit sind beide deutschen Vierer ein Jahr vor Paris nicht medaillenreif. Bei den Männern hatte das Team am Vortag ebenfalls Platz sieben belegt und gegen Teams wie Neu-Weltmeister Dänemark keine Chance.

Damit geht das Warten auf eine WM-Medaille auch nach 21 Jahren weiter. Von der einstigen Erfolgsgeschichte im Radsport - deutsche Männer-Teams fuhren in der Vergangenheit fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel ein - ist nicht mehr viel übrig geblieben. Solange soll die Durststrecke bei den Frauen nicht dauern.

© dpa-infocom, dpa:230805-99-717208/5


Von dpa
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