Beim Stillen gibt es keine Regel, bis wann man damit aufhören sollte. Das entscheiden Mutter und Kind ganz individuell. Doch wenn die Zeit gekommen ist, stellt sich die Frage: Wie gelingt das Abstillen am besten?
Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ gibt Tipps für diese emotionale Phase.
Wenn möglich, sollten Mutter und Kind sich für diesen Prozess Zeit lassen. Körper und Hormone brauchen Wochen bis Monate, um sich umzustellen. Wenn abrupt abgestillt werden muss, unterstützen Hebammen oder Still- und Laktationsberaterinnen.
Am besten werden die Stillmahlzeiten allmählich reduziert, das heißt: die Brust Schritt für Schritt kürzer geben oder seltener. Tagsüber fällt es Kindern in der Regel leichter, auf Muttermilch zu verzichten und stattdessen Beikost zu essen. Abends und nachts möchten viele Kinder zunächst weiterhin gestillt werden. Nächtlichen Durst kann aber auch ein Schluck Wasser stillen.
Je weniger gestillt wird, desto mehr wird die Milchproduktion ganz natürlich abnehmen.
Spannt die Brust, kann es helfen, sie mit einem feuchten Tuch oder Quarkwickeln zu kühlen. Mütter können auch per Hand oder Pumpe etwas Milch entnehmen. Sie sollten dabei allerdings behutsam vorgehen und nur so viel abpumpen, bis das Spannungsgefühl nachlässt. Denn sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt.
Weil das Stillen viel mehr als nur Nahrungsaufnahme ist, sollten Eltern sensibel vorgehen und neue Rituale einführen, die Nähe schaffen. Viel Körperkontakt mit dem Kind ist jetzt weiterhin wichtig. In der bisherigen Stillzeit kann gekuschelt werden - dann aber am besten an einem anderen Ort, der nicht mit dem Stillen assoziiert ist.
Diese neuen Rituale kann auch der nicht stillende Partner oder die Partnerin übernehmen. Gerade damit das Kind lernt, ohne Brust einzuschlafen, kann es helfen, wenn eine andere Person beim Einschlafen begleitet und beispielsweise vorliest.
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