Auf ein Pint mit Prinz William: Familienstress und Reformen | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 03.10.2025 15:16

Auf ein Pint mit Prinz William: Familienstress und Reformen

Bei seinem Gastauftritt in der TV-Serie „Urlaub wider Willen mit Eugene Levy“ zeigte sich Prinz William in Plauderstimmung. (Archivbild) (Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa)
Bei seinem Gastauftritt in der TV-Serie „Urlaub wider Willen mit Eugene Levy“ zeigte sich Prinz William in Plauderstimmung. (Archivbild) (Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa)
Bei seinem Gastauftritt in der TV-Serie „Urlaub wider Willen mit Eugene Levy“ zeigte sich Prinz William in Plauderstimmung. (Archivbild) (Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa)

Seine royalen Aufgaben gehen ihm leicht von der Hand, aber die Herausforderungen als Familienvater strapazieren Prinz William nach eigener Aussage manchmal. Das verriet der britische Thronfolger im Gespräch mit Hollywood-Star Eugene Levy. 

William hatte einen überraschenden Gastauftritt in einer neuen Folge der Reise-Serie „Urlaub wider Willen mit Eugene Levy“. Er führt darin den Schauspieler und Komiker („American Pie“, „Schitt's Creek“) auf Schloss Windsor und in dem weitläufigen Schlosspark herum, und plaudert im Pub über das Leben hinter den Palastmauern. 

William erwähnt sogar seinen Bruder Harry

Am Schluss sitzen die beiden zusammen im Pub. In der Gefahr betrunken zu werden, wie William scherzt, sind sie aber nicht. Der Prince Of Wales bestellt ein Glas süßen Apfelwein (Cider) und Levy gönnt sich ein Pint Guinness, an denen sie gelegentlich nippen. 

Bei dieser Gelegenheit erwähnt William seinen Bruder Prinz Harry (41), als er über die strengen Regeln des royalen Lebens spricht, mit denen die beiden aufgewachsen sind. „Ich werde alles tun, was ich kann, damit wir nicht in diese Situation zurückfallen“, so William. Die Erwähnung geschieht zwar beiläufig, doch da die Brüder seit Jahren heftig zerstritten sind und William seinen Bruder kaum eines Wortes würdigt, werteten es britische Medien als bemerkenswert.

Familie für William das Wichtigste

Zuvor war sein persönliches Familienleben Thema. „Dinge, die mit der Familie zu tun haben, überwältigen mich ziemlich“, sagt William. „Sorgen oder Stress im familiären Bereich – das überfordert mich schon manchmal.“

In seinem royalen Job könne ihn aber nichts mehr aus der Ruhe bringen. „Selbst, wenn ein paar unerwartete Dinge dazwischenkommen - das haut mich nicht mehr so schnell um“, berichtet der 43-Jährige. „Wenn es allerdings um die Familie geht, dann bin ich schnell überfordert. Ich denke, das geht den meisten Menschen so.“ Familie sei für ihn das Wichtigste.

Offene Gespräche mit den Kindern

Vergangenes Jahr wurde erst bei seinem Vater, König Charles III. (76), kurz darauf bei seiner Frau, Prinzessin Catherine (43), Krebs festgestellt. „Das Leben stellt uns auch auf die Probe“, so William. „Aber diese Herausforderungen zu überwinden, das macht uns zu dem, was wir sind. Ich bin so stolz auf meine Frau und meinen Vater, darauf, wie sie mit dem vergangenen Jahr umgegangen sind.“

Auch seine Kinder seien gut mit der Situation umgegangen. „Jeder hat seine eigene Art, mit solchen Dingen umzugehen, und Kinder lernen und passen sich ständig an“, sagt William. „Wir sind eine sehr offene Familie, also sprechen wir über Dinge, die uns beschäftigen oder belasten – aber man weiß nie ganz genau, welche Folgewirkungen so etwas haben kann. Deshalb ist es einfach wichtig, füreinander da zu sein und den Kindern zu vermitteln, dass alles in Ordnung ist.“

Ein eigenes Handy hat bisher weder Prinz George (12), noch eines seiner jüngeren Geschwister, Prinzessin Charlotte (10) und Prinz Louis (7), wie William bei einem Spaziergang mit Hündchen Orla verrät. Der schwarze Cocker Spaniel lebt seit 2020 bei der Familie. Draußen zu sein, sei sehr wichtig für die Kinder, betont William und fügt hinzu: „Louis liebt das Trampolin“. Charlotte spiele Netball, eine Art Basketball, und mache Ballett. George liebe Fußball und Hockey. Alle drei versuchten, Musikinstrumente zu lernen, berichtet der Royal, schiebt aber gleich hinterher: „Ich bin mir nicht sicher, wie erfolgreich das ist.“

Thronfolger kündigt Wandel der Monarchie an

William zeigt sich in dem Gespräch auch von einer lockeren Seite, scherzt etwa über den Bauchumfang von König Henrich VIII., dessen Rüstung noch immer in der „Lantern Lobby“ von Schloss Windsor steht. In dem Raum brach im Jahr 1992 das verheerende Feuer aus, dem große Teile des Schlosses zum Opfer fielen. „Es fühlte sich nicht echt an“, berichtet er aus seinen Erinnerungen als Kind an den Brand, von dem er im Fernsehen erfuhr. Seine Großmutter Queen Elizabeth II. und sein Großvater Prinz Philip, die er noch immer vermisst, reihten sich damals zu den Helfern ein, die Gegenstände aus dem Schloss trugen, um sie zu retten, erinnert er sich.

Mit Blick auf die Zukunft der Monarchie deutet William Reformen an. Er wolle „eine Welt schaffen, in der mein Sohn stolz auf das ist, was wir tun – in einer Welt und in einem Beruf, die das Leben der Menschen tatsächlich zum Besseren verändern.“

Traditionen seien zwar wichtig und sollten erhalten bleiben. „Es gibt auch Momente, in denen man auf eine Tradition schaut und sich fragt: Ist das heute überhaupt noch zeitgemäß?“, so der Prinz. „Ich kann versichern, dass Veränderung auf meiner Agenda steht. Eine Veränderung zum Guten. Ich habe keine Angst davor. Was mich wirklich begeistert, ist die Vorstellung, etwas verändern zu können. Keine übermäßig radikalen Veränderungen, aber solche, die meiner Meinung nach notwendig sind.“

Die Serie „Urlaub wider Willen mit Eugene Levy“ („The Reluctant Traveler“) läuft beim Streamingdienst Apple TV+. Levy bereist neben Großbritannien auch Österreich, Mexiko und Südkorea.

© dpa-infocom, dpa:251003-930-119245/1


Von dpa
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