Ausbildungsbörse Contact in Heilsbronn mit 50 Firmen: Welcher Job darf's sein? | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 18.09.2025 19:15

Ausbildungsbörse Contact in Heilsbronn mit 50 Firmen: Welcher Job darf's sein?

Freuen sich auf die Ausbildungsbörse im Oktober (von links): Norbert Kleinöder, Dr. Jürgen Pfeiffer, Ursula Weiß, Christoph Schmoll, Markus Nehmer und Bernd Meyer. (Foto: Antonia Müller)
Freuen sich auf die Ausbildungsbörse im Oktober (von links): Norbert Kleinöder, Dr. Jürgen Pfeiffer, Ursula Weiß, Christoph Schmoll, Markus Nehmer und Bernd Meyer. (Foto: Antonia Müller)
Freuen sich auf die Ausbildungsbörse im Oktober (von links): Norbert Kleinöder, Dr. Jürgen Pfeiffer, Ursula Weiß, Christoph Schmoll, Markus Nehmer und Bernd Meyer. (Foto: Antonia Müller)

Junge Menschen für Ausbildungsberufe begeistern – und zwar in der Region: Das ist ein Ziel der kommunalen Allianz Kernfranken. Bereits zum siebten Mal findet am Dienstag, 21. Oktober, deshalb die Ausbildungsböse Contact statt.

Es ist den acht Gemeinden und Städten in der Allianz ein großes Anliegen, die regionale Wirtschaft zu stärken. Daran ließen die Bürgermeister und die Bürgermeisterin keine Zweifel. Zum siebten Mal wird die Messe ausgetragen. „Es ist eine lange Tradition und hat trotzdem nicht an Qualität verloren”, sagt Christoph Schmoll (Neuendettelsau).

Die Organisation stemmte in großen Teilen Andreas Fuhr. Er ist vom Unternehmer-Netzwerk Fachkräfte, dem Veranstalter der Börse. Bislang haben sich schon mehr als 1130 Schülerinnen und Schüler aus neun Schulen angemeldet, verkündet Fuhr beim Pressetermin. Knapp 50 Unternehmen präsentieren sich.

Einige neue Firmen sind hinzugekommen

Das sei vergleichbar mit den Vorjahren – einige neue Firmen seien dazugekommen, einige weggefallen. Präsentiert wird eine große Bandbreite an Berufen. „Industrie, Pflege, Handwerk”, zählt Fuhr auf. Die Schüler können Jobs auf der Baustelle, am Schreibtisch, in Fabriken oder im Gesundheitsbereich kennenlernen.

Die Unternehmen stammen aus der Region. Das ist ein fixes Auswahlkriterium. „Wir wollen das regionale Handwerk unterstützen”, sagt Schmoll, weil die Region auch davon abhänge. Dr. Jürgen Pfeiffer (Heilsbronn) äußerte die Hoffnung, dass die lokalen Unternehmen Bewerberinnen und Bewerber an Land ziehen können, die wegen Einstellungsstopps nicht bei den Industrieriesen landen.

Für kleine Handwerksbetriebe sei es oft schwierig, eine Person für eine Messe abzustellen, räumt Andreas Fuhr ein. Möglich wäre es allerdings, die jeweiligen Branchenverbände als Vertreter des Berufsbildes an Bord zu nehmen, regt Pfeiffer an. Die Organisatoren haben sich aber bemüht, auch kleine und mittelständische Unternehmen zu gewinnen.

Die Börse als ein „lockeres Kennenlernen”

Allgemein sei das Wissen über die regionalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber einfach nicht ausgeprägt genug, betont Fuhr. Dem möchten die Allianz Kernfranken und das Unternehmer-Netzwerk Fachkräfte entgegenwirken.

Markus Nehmer (Lichtenau) findet die Börse super für ein „lockeres Kennenlernen”. Ursula Weiß (Bruckberg) betont, dass häufig erst im Gespräch die Vorteile von Berufen deutlich werden. So habe sie zum Beispiel bereits die Erfahrung gemacht, dass Wohnheime für die Pflegeberufe häufig die Sorge vor Schichtdiensten nehmen können.

Eine wichtige Rolle auf der Messe spielt inzwischen immer mehr die Praxis, weiß Christoph Schmoll. Viele Unternehmen bringen auf die Börse Material mit, sodass die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort ihr Geschick testen können.

Norbert Kleinöder (stellvertretender Bürgermeister von Windsbach) bekommt immer wieder positive Rückmeldungen zu hören. Der „Erstkontakt” zwischen Unternehmen und Praktikantinnen und Praktikanten oder späteren Auszubildenden sei immer wieder über die Ausbildungsbörse entstanden.

Wieder haben sich keine Gymnasien angemeldet

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Wieder haben sich bisher keine Gymnasien für die Börse angemeldet. Alle Beteiligten sind sich einig, dass diese sich leider zu sehr auf Studienplätze fokussieren. Viele verlassen dann die ländliche Region und suchen sich später Arbeitgeber in großen Städten. Dabei seien Handwerk und Mittelstand in der Region auch für junge Menschen mit Abitur ein guter und spannender Platz. Außerdem gebe es auf der Messe auch Angebote für dual Studierende.

Schmoll wollte positiv enden: „Die gute Nachricht: Wir können mit der Börse ein strukturelles Problem angehen und aufzeigen, wie es geht.”

Die Ausbildungsbörse findet am 21. Oktober in der Hohenzollernhalle Heilsbronn statt. Zwischen 8 und 13 Uhr sind die Schulklassen unterwegs. Zwischen 9 und 13 Uhr können auch Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern kommen.


Antonia Müller
Antonia Müller
Redakteurin in der Lokalredaktion Ansbach
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