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Veröffentlicht am 23.05.2025 18:30, aktualisiert am 24.05.2025 18:24

Bahnstrecke zwischen Ansbach und Nürnberg ab Montag für eine Woche gesperrt

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die Informationspolitik der Bahn AG zu ihren aktuellen Baumaßnahmen auf der Strecke zwischen Ansbach und Nürnberg. Auf Nachfrage der FLZ äußert sich die Bahn-Pressestelle zu den Hintergründen.

Ab Montag, 26. Mai, 4 Uhr bis Montag, 2. Juni, 4 Uhr, ist die Strecke komplett gesperrt. Deswegen entfallen auch die Züge auf der Nebenlinie zwischen Wicklesgreuth und Windsbach. Für beide Routen gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen. Zwischen Nürnberg und Ansbach verkehren vier Busse pro Stunde als Ersatz für S-Bahn und Regionalzüge. Die Ersatzbusse der S-Bahn beginnen und enden an der Haltestelle der S2 in Nürnberg-Eibach, Hafenstraße, und an der U2 in Nürnberg-Stein, Röthenbachcenter. Busse, die die gelben Arverio-Regionalexpresse (RE) ersetzen, steuern hingegen den Nürnberger Hauptbahnhof an.

Den Fahrplan während der Bauphase finden Sie hier.

Intercity-Züge fahren über Treuchtlingen

Ursprünglich war im Internet zu lesen, dass die RE-Züge trotz der Baustelle fahren würden. Das ist inzwischen korrigiert. Ursache war laut Pro Bahn eine Panne bei der Übermittlung der Fahrplandaten zwischen den Bahnunternehmen. Die Intercity-Züge werden über Treuchtlingen umgeleitet, so dass man von Ansbach bis Nürnberg über eine Stunde braucht, also mehr als doppelt so lange wie normal.

Zur Sperrung ab Montag kommt es nach Angaben einer Bahn-Sprecherin, weil mehrere Kilometer Schienen erneuert werden, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Die Deutsche Bahn (DB) errichtet außerdem eine neue Eisenbahnbrücke. Sie ist Voraussetzung dafür, dass der Bahnübergang an der Caspar-Othmayr-Straße in Heilsbronn geschlossen werden kann.

7,3 Millionen Euro werden investiert

Dies sei, so die Bahn, eine gute Nachricht für alle Verkehrsteilnehmenden vor Ort, denn seit der Verdichtung des Nahverkehrs sei der Übergang häufiger und öfter geschlossen. DB, Bund und Freistaat Bayern investieren in den Bau der neuen Brücke und die Erneuerung der Bahninfrastruktur rund 7,3 Millionen Euro.

Die neue Eisenbahnbrücke wurde auf einer Baustellenfläche an der Strecke erbaut und wird ab Montag, in das Schienennetz eingeschoben. Es handelt sich um eine Stahlbetonbrücke mit rund 21 Metern Länge, 13 Metern Breite sechs 6 Metern Höhe. Gearbeitet wird Tag und Nacht.

Bahndamm wird abgetragen

Lärm wird nicht vermeidbar sein, kündigt die DB an. Zunächst wird das Gleis zurückgebaut und der komplette Bahndamm abgetragen. Dann wird das auf der stadtabgewandten Seite hergestellte Brückenbauwerk in die entstandene Baugrube im Bahndamm verschoben. Anschließend wird der Bahndamm wieder aufgebaut und die Gleisanlagen werden wieder hergestellt, erläutert die Bahn-Sprecherin.

Die darauf folgenden Straßenarbeiten zur Anbindung der Brücke an das Straßennetz werden von der Stadt Heilsbronn durchgeführt. Diese Arbeiten sollen bis Oktober 2026 fertiggestellt sein. Anschließend wird der Bahnübergang zurückgebaut.

Nach den Informationen von Pro Bahn entsteht außerdem ein neues digitales Stellwerk in Ansbach, das ab 4. Juli den gesamten Betrieb steuern soll.

Die Bahn will besser werden

„Unser Schienennetz ist zu alt, zu voll und zu störanfällig“, erklärte die Bahn-Sprecherin zur Grundproblematik. Der Modernisierungsbedarf führe zu vielen Baumaßnahmen. Sie werden zwar möglichst gebündelt, aber „es gibt verkehrstechnische und industrielle Beschränkungen, die unseren Handlungsspielraum einschränken“.

Auch kurzfristig notwendige Instandhaltungen und Reparaturen könnten dazu führen, dass nicht mit dem gewohnten Vorlauf kommuniziert wird. Änderungen im Fahrplan würden aber so schnell wie möglich in den verschiedenen Auskunftsmedien eingepflegt.

Um das Baustellenmanagement effektiver zu gestalten, habe man Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehört unter anderem mehr Personal für die Planung und Erstellung von Baufahrplänen. Der Einsatz neuer IT-Systeme befinde sich aktuell im Hochlauf, was „perspektivisch zu einer optimierten Prozessabwicklung führen“ werde.

Eine einwöchige Zwangspause legen ab Montag nicht nur die die S-Bahnen zwischen Ansbach und Nürnberg ein. Die Strecke ist für alle Züge dicht. (Foto: Manfred Blendinger)
Eine einwöchige Zwangspause legen ab Montag nicht nur die die S-Bahnen zwischen Ansbach und Nürnberg ein. Die Strecke ist für alle Züge dicht. (Foto: Manfred Blendinger)
Eine einwöchige Zwangspause legen ab Montag nicht nur die die S-Bahnen zwischen Ansbach und Nürnberg ein. Die Strecke ist für alle Züge dicht. (Foto: Manfred Blendinger)

Thomas Schaller
Thomas Schaller
Redaktion Westmittelfranken/Landkreis Ansbach
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