Sie steht erst seit zwei Jahren als Schauspielerin auf der Bühne und hat bereits große Begeisterung in diesem Fach erzeugt. Mehr noch, ihre Kunst ist bereits mit einer offiziellen Anerkennung gewürdigt worden: Am Mittwochabend erhielt Edina Hojas den Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung bei den Kreuzgangspielen.
Die Überraschung war gelungen: Sichtlich bewegt bedankte sich Edina Hojas in ihrer Ansprache für diese unerwartete Ehrung. In gleich zwei wichtigen Rollen steht sie in der Spielsaison 2025 auf der Bühne: Als Mrs. Bennet in Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ und als Mrs. Hudson in Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes – ein Skandal“. In beiden Rollen überzeugte sie die fünfköpfige Jury, die Bettina Baumann, Sybille Schipper, Radio-8-Programmleiter Klaus Seeger, Thomas Schoppik von der Rehau und FLZ-Kulturredakteur Thomas Wirth gebildet hatten.
„Sicherlich keine leichte Aufgabe“, bemerkte Klaus Seeger, der auch dieses Jahr die Laudatio hielt. „Wir hätten viele Preise vergeben können. Das ist Fakt. Doch: Wir müssen uns eben auf eine Preisträgerin oder einen Preisträger festlegen“, so führte er weiter aus.
Dass Edina Hojas einmal diesen Weg so erfolgreich einschlagen würde, sei bis vor drei Jahren überhaupt nicht vorhersehbar gewesen – so Klaus Seeger weiter. Eigentlich hatte sie zunächst im Lehramtsberuf ihre Erfüllung gesucht, nach dem sie ein Studium in Anglistik und Latein abgeschlossen hatte. Nach einem Intermezzo im Journalismus erfolgte 2022 ein radikaler beruflicher Kurswechsel. Edina Hojas arbeitete zunächst als Regieassistentin und Dramaturgin am Wolfgang Borchert Theater in Münster, bevor sie kurz darauf ihre erste Regiearbeit übernahm. 2023 feierte sie dann ihre Debut als Schauspielerin und erkannte ihre Berufung. Ein erstaunlicher Werdegang, wie Klaus Seeger anmerkte.
Bereits zum 14. Mal ist dieser Theaterpreis ausgelobt worden, der dieses Jahr im Anschluss an die Sherlock-Holmes-Vorstellung vergeben wurde. Eine solche Würdigung einer kulturellen Leistung sei wichtig, fand Klaus Seeger. „Kultur ist und bleibt aus meiner Sicht der Atem einer jeden Gesellschaft. Was mit Gesellschaften passiert, die keine freie und vielfältige Kulturszene haben, das lässt sich in vielen Ländern sehen. Selbst in großen, bisher demokratischen Saaten, ist die freie Kultur bedroht. Das geht sehr schnell.“
Umso glücklicher könne sich die Stadt Feuchtwangen mit ihren Kreuzgangspielen schätzen. Ein besonderes Lob an Johannes Kaetzler, der nun schon seit 2009 erfolgreich als Intendant bei den Festspielen ist, konnte da nicht ausbleiben. Ebenfalls Anerkennung für zwanzig Jahre künstlerischer Arbeit mit vielen schauspielerischen Glanzpunkten erhielt Ulrich Westermann – Kreuzgang-Preisträger von 2021 – in Form eines Blumenstraußes, der ihm von Intendant Johannes Kaetzler überreicht wurde.
Neuling Edina Hojas zollte ihren Weggefährten vor und hinter der Bühne großes Lob. „Das war Ensemblearbeit, die wirklich ein Ensemble ist – man arbeitet zusammen und hilft sich, wenn es nötig ist, gegenseitig.“ Einen besonderen Dank richtete sie an das Publikum: „Ohne euch wäre alles nichts.”