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Veröffentlicht am 29.04.2022 21:05

Grünland wird wieder wichtiger

Nach den Fachvorträgen wurden dem Publikum beim Gründlandtag des Maschinenrings auch zahlreiche Maschinen zur Grünlandbearbeitung vorgestellt und erläutert. (Foto: Andreas Reum)
Nach den Fachvorträgen wurden dem Publikum beim Gründlandtag des Maschinenrings auch zahlreiche Maschinen zur Grünlandbearbeitung vorgestellt und erläutert. (Foto: Andreas Reum)
Nach den Fachvorträgen wurden dem Publikum beim Gründlandtag des Maschinenrings auch zahlreiche Maschinen zur Grünlandbearbeitung vorgestellt und erläutert. (Foto: Andreas Reum)

Von „Landluft“ spricht der Volksmund, wenn’s draußen in der Natur mal muffelt. Der Geruch kann ein Indiz sein, dass die Gülleausbringung eventuell nicht ganz optimal erfolgt ist. Das soll sich bessern – Technik und Know-how helfen, wurde beim „Fränkischen Grünlandtag“ des Maschinenrings Franken-Mitte deutlich.

Der Grünlandtag wurde vor etwa anderthalb Jahrzehnten ins Leben gerufen und ist in loser Folge gedacht, erläutert Maschinenring-Geschäftsführer Manuel Burger. Heuer war es wieder einmal so weit: Am Südrand des Oberscheinfelder Ortsteils Oberambach trafen sich Fachleute und einiges Publikum auf dem Hof der Familie Schwab, um sich über die optimale Grünland-Bewirtschaftung zu informieren. Nicht ohne Grund.

Grünland, so sagt etwa Reiner Schemm vom Landeskuratorium der Erzeugeringe für tierische Veredelung, kurz LKV, gewinne als Hauptnahrungsquelle für Kühe wieder an Bedeutung – vor allem, wenn man auf die steigenden Kraftfutterpreise blickt.

Hinzu kommt: Den Bauern steht beim Grünland eine Verschärfung der Vorgaben ins Haus, wie Michael Hierlmeier vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim in Erinnerung rief. Ab 1. Februar 2025 ist auch auf Grünland die sogenannte Breitverteilung verboten. Spätestens dann muss auf die Streifendüngung umgestellt werden.

Ammoniak soll deutlich reduziert werden

Den Sinn des Ganzen erklärt Hierlmeier ebenfalls: Die Europäische Union möchte den Ammoniak-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um fast 30 Prozent reduzieren. Fürs Ammoniak in der Umwelt sind hauptsächlich die Landwirte verantwortlich – zu 95 Prozent, sagt Hierlmeier.

Der AELF-Vertreter beruft sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Bei der Breitverteilung geht rund die Hälfte des in der Gülle enthaltenen Ammoniaks verloren, bei der streifenförmigen Verteilung sind es deutlich weniger. Zudem spiele es auch eine Rolle, ob die Gülle mit einem Schleppschlauch, einem Schleppschuh oder per Injektion verteilt wird – und zwar nicht nur für die Ammoniak-Freisetzung, sondern auch für den Ertrag. Hierlmeier rechnete in Euro aus, was die von der EU geforderte Verbesserung den Bauern an Mehrwert bringt. Er kam – bei der Injektionsvariante – auf bis zu fast 240 Euro pro Jahr und Hektar.

Doch räumte er auch ein, dass es von Betrieb zu Betrieb unterschiedliche Rahmenbedingungen geben mag und riet zu einer sorgfältigen Wahl der Mittel. Letztlich bedeute weniger Ammoniak–Ausstoß aber auch weniger Geruch und damit „weniger Ärger mit der Bevölkerung“, merkte Hierlmeier an.

Drei Fachvorträge und etliche Maschinen

Nicht nur von der Düngung hängen Ertrag und Qualität beim Grünfutter ab. Schemm empfahl, auf eine gute Siliertechnik zu achten, den richtigen Schnittzeitpunkt zu wählen und möglichst sauber zu arbeiten.

Was die Grundlagen für die Grünlandbewirtschaftung betrifft, darüber sprach Manuel Gögelein vom Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung (LKP). Er gab Tipps, wie zum Beispiel Grünland saniert werden kann, wenn es zu sehr mit unerwünschtem Bewuchs bestückt ist.

Neben den drei Fachreferenten konnte Maschinenring-Vorsitzender Herbert Weigand auch auf eine stattliche Zahl von Gerätschaften verweisen, die zur Anschauung nach Oberambach angereist waren. Lauschten den Vorträgen in einer Halle rund 60 Gäste, so verfolgten über das Doppelte die Präsentation der Maschinen auf einem nahe gelegenen Feld.


Andreas Reum
Andreas Reum
Redakteur
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