Der Stimmkreis Ansbach-Nord war bei den letzten Landtagswahlen eine sichere Bank für die CSU. Deren Stimmkreisabgeordneter Andreas Schalk kann sich daher gute Chancen ausrechnen, sein Mandat zu verteidigen.
Der Stimmkreis Ansbach-Nord mit der Nummer 505 umfasst die Stadt Ansbach sowie weite Teile des Landkreises Ansbach von Heilsbronn im Osten über die Städte Windsbach, Leutershausen und Schillingsfürst bis nach Feuchtwangen und Rothenburg im Westen sowie das jeweilige Umland. 159.000 Menschen leben im Stimmkreis (Stand 31.12.2022). Von ihnen sind ungefähr 117.000 wahlberechtigt (Stand September 2022).
Das Direktmandat hat seit 2018 Andreas Schalk (CSU) inne. Damals erzielte er 33,9 Prozent der Erststimmen. Dem Landtag gehört der 39-jährige Betriebswirt jedoch schon seit 2016 an, als er als Nachrücker über die Liste in das Parlament einzog. Schalk tritt in diesem Jahr wieder an. Er ist auch Fraktionsvorsitzender der CSU im Ansbacher Stadtrat.
Der Zweitplatzierte im Rennen um das Direktmandat im Jahr 2018, damals mit 20,2 Prozent, kandidiert ebenfalls erneut. Die Grünen stellten wieder Martin Stümpfig aus Feuchtwangen auf. Der 52-jährige Diplom-Umweltingenieur sitzt seit 2013 für Bündnis90/Die Grünen im Landtag. Ein weiteres politisches Mandat hat er als Kreisrat im Landkreis Ansbach inne. Auf Platz 2 der Grünen-Liste für den Wahlkreis Mittelfranken hat er gute Aussichten auf einen Wiedereinzug ins Landesparlament.
Nach dem gesundheitsbedingten Rückzug von Bernhard Meyer mussten die Freien Wähler relativ kurzfristig auf die Suche nach einer anderen Direktkandidatin gehen. Elke Homm-Vogel aus Ansbach wurde nun nominiert. Die 59-Jährige ist 1. Bürgermeisterin der Stadt Ansbach. Dr. Peter Bauer, der noch amtierende Listen-Abgeordnete der Freien Wähler aus dem Stimmkreis Ansbach-Nord, erreichte 2018 als Direktkandidat 14,2 Prozent und tritt heuer nicht mehr an.
Am 8. Oktober stimmen die bayerischen Bürgerinnen und Bürger über die Zusammensetzung des nächsten Landtags ab.
Das genaue Prinzip der Erst- und Zweitstimmen und der einzelnen Mandate erklären wir hier ausführlich.
Die AfD setzt wie 2018 wieder auf Johannes Meier als Direktkandidat. Bei der letzten Wahl kam er auf 10,7 Prozent. Der 34-jährige Regionalverkaufsleiter gehört seit 2019 dem Bezirksrat und seit 2020 als Fraktionsvorsitzender dem Ansbacher Stadtrat an. Auf der mittelfränkischen Liste seiner Partei für den Landtag steht er an erster Stelle.
Die SPD setzt auf Kathrin Pollack als Direktkandidatin. Die 45-jährige Beamtin ist Personalratsvorsitzende bei der Regierung von Mittelfranken sowie Stadträtin und weitere Stellvertreterin des Oberbürgermeisters in Ansbach. Auf der mittelfränkischen Liste der SPD für den Landtag steht sie auf Platz 2. Bei der letzten Wahl holte Norbert Ringler als Direktkandidat 7,7 Prozent der Stimmen.
Die Linke hat für das Direktmandat Johannes Besenecker aus Neuendettelsau nominiert. 2018 war Michael Beuckert angetreten und landete bei 4,2 Prozent.
Für die FDP geht Oliver Kremer aus Ansbach ins Rennen um das Direktmandat. Der 44-jährige Hochschuldozent im Bereich Psychologie arbeitet momentan an seiner Promotion. Sein Vorgänger 2018 war Alexander Hanel, der 3,8 Prozent der Erststimmen verzeichnete.
Der 67-jährige Günther Brendle-Behnisch ist wie bei der letzten Landtagswahl der Direktkandidat der ÖDP. Damals gaben ihm 1,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme.
Auch weitere kleinere Parteien hoffen durch Direktkandidaten die Aufmerksamkeit der Wähler auf sich zu lenken. Der 43-jährige Maler und Lackierer Rafael Bogacki aus Erlangen ist der Direktkandidat der Bayernpartei im Stimmkreis. Für die Basis tritt Roland Krollikowsky im Stimmkreis Ansbach-Nord an. Ein weiterer Direktkandidat ist der 54-jährige Wirtschaftsingenieur (FH) Mirco Kramer, der für die Partei der Humanisten antritt.
Anmerkung der Redaktion: Die Reihenfolge der Kandidaten im Text richtet sich nach dem Stimmenanteil der Direktkandidaten ihrer Partei im Stimmkreis bei der Landtagswahl 2018.