Die Zukunft der Kirche hängt für die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski „nicht an bestimmten Strukturen, Organisationsformen und Finanzen“. Es sei entlastend, sich dies einzugestehen, sagte Bornowski am Mittwoch beim Frauenfrühstück in Ergersheim (Kreis Neustadt/Aisch-Bad-Windsheim) laut Redemanuskript.
Alles, was man an Strukturen aufbaue, sei „immer vorläufig“. Gott selbst sei es, „der uns und unsere Kirche beruft und bewahrt“. Gleichwohl spüre man natürlich, „dass den Kirchen der Wind hart ins Gesicht bläst“.
Die Landeskirche stehe - wie andere christliche Kirchen auch - vor riesigen Veränderungsprozessen. Dies sei zum einen der Mitgliederschwund durch den demografischen Wandel und Austritte sowie der damit verbundene Verlust an Finanzkraft.
Auch das künftig fehlende Personal in etlichen kirchlichen Berufsgruppen wie bei Pfarrerinnen und Pfarrern sei ein Problem, ebenso die große Zahl kirchlicher Gebäude. „Man kann das alles beklagen, vielleicht sogar pessimistisch in den Untergang verliebt sein“, sagte Bornowski beim Ergersheimer Frauenfrühstück.
Sie sei allerdings fest davon überzeugt, dass Kirche eine Zukunft habe, auch wenn sie sich verändern wird: „Ich bin überzeugt, dass wir als Kirche Gutes, Wichtiges und Kostbares für das menschliche Leben einbringen können“, sagte die Theologin. Man müsse sich auf das besinnen, „was Gott uns immer schon anvertraut hat und wozu er uns braucht“.