Rokoko-Festspiele in Ansbach: Das steht auf dem Programm | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 30.06.2023 18:41

Rokoko-Festspiele in Ansbach: Das steht auf dem Programm

Der wilde Markgraf Carl Wilhelm Friedrich ist bekannt, auch sein Sohn Alexander, seine Frau Friederike Luise und deren Bruder Friedrich der Große. Aber Markgraf Herbert, ein offenbar ziemlich schräger Typ? Der ist erst ein einziges Mal aufgetaucht, nämlich bei den Rokoko-Festspielen vor einem Jahr. Jetzt kommt er wieder.

Denn der fiktive Markgraf Herbert gehört zum Figurenpersonal des eigens für das Ansbacher Historienspektakel geschriebenen Theaterstückes „Hofnarren“. Die Uraufführung war bei den Rokoko-Festspielen 2022 im Innenhof der Residenz zu erleben – und wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

Schon damals wurde darüber diskutiert, ob das Stück mit seinen originellen Ansbach-Bezügen nicht unbedingt nochmals gezeigt werden müsse. Umgesetzt wird die Wiederaufnahme nun am Freitag, 30. Juni, um 20.30 Uhr. Gespielt wird diesmal nicht im Schloss-Innenhof, weil dort gebaut wird, sondern in der Reitbahn.

Wer ist bei den Festspielen in Ansbach dabei?

Bei der Theaterproduktion sind zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus Ansbach oder mit Bezug zu Ansbach mit von der Partie – auf oder hinter der Bühne: unter anderem der Akrobat Lukas Aue, die Tänzerinnen und Choreographinnen Elisabeth Göppner und Andrea Greul sowie etliche junge Tänzerinnen der Company eMotion.

Geschrieben hat das Stück der Berliner Autor Florian Bald, der aus Roßtal stammt und Schüler am Gymnasium Carolinum war. „Es sollte einen lokalen Bezug haben, ein breites Publikum ansprechen und die Rokoko-Tradition modern und leicht interpretieren“, erläuterte er. „Ich habe daher einen Plot erfunden, der eine vordergründig leichte Verwechslungskomödie mit Ansbacher Stadthistorie und Lokalkolorit verbindet.“

Die Musik komponiert hat der Ansbacher Stefan Kammerer. Und Daniela Aue, Leiterin des freien Ansbacher Theaterensembles Spiel.Werk, hat Regie geführt. Auch der hiesige Heimatverein ist intensiv in die turbulente Produktion eingebunden – wie in den gesamten farbenprächtigen Festspiel-Reigen.

Das Programm der Rokoko-Festspiele 2023 in Kürze

Donnerstag, 29. Juni

  • 20 Uhr, Reitbahn: Klang der Nacht - Konzert des Stadt- und Jugendblasorchesters mit dem Kammerorchester Klaus Lieb und Tanz des Markgrafenpaares mit Gefolge

Freitag, 30. Juni

  • 15 Uhr, Anscavallo, Schlossplatz: Hofgarten Ansbach, ein barockes Juwel - Stadtführung
  • 17 Uhr, Hofgarten: Prinzessinnen und Prinzen am Hofe - Mitmachen und Ausprobieren für Kinder und Familien
  • 20.30 Uhr, Reitbahn: Hofnarren - Verwechslungskomödie mit Tanz und Sprechtheater

Samstag, 1. Juli

  • 15 Uhr, Anscavallo, Schlossplatz: Auf den Spuren der Hohenzollern - Stadtführung
  • 17 Uhr, Hofgarten: Der Fürst lädt zu Lustbarkeiten - Offizielle Begrüßung durch das Markgrafenpaar mitsamt Gefolge und Vergnügen mit Picknick, Tanz und Gaukelei auf der Liegewiese
  • 20.30 Uhr, Reitbahn: Besuch Friedrichs des Großen - Historischer Tanz mit Orchestermusik und allerlei Überraschungen für den Gast aus Preußen

Sonntag, 2. Juli

  • 10.30 Uhr, St. Gumbertus: Rokoko-Festgottesdienst
  • 11 Uhr, Anscavallo, Schlossplatz: Ansbach zum Kennenlernen - Stadtführung
  • 14.30 Uhr, Hofgarten: Fürstliche Gartenlust mit Großer Feldmusik - Lebendiges Rokoko-Erlebnis für Groß und Klein mit Kutschfahrten, Gaukelei, Tanz und vielem mehr

Was steckt hinter den einzelnen Veranstaltungen?

Auftakt der Rokokospiele ist am Donnerstag, 29. Juni, ein „imposantes Konzert vom Stadt- und Jugendblasorchester mit dem Kammerorchester Klaus Lieb und Tanz des Markgrafen-Paares mit Gefolge“, wie die Stadt Ansbach mitteilt. Das Konzert mit dem Titel „Klang der Nacht“ findet um 20 Uhr ebenfalls in der Reitbahn statt.

Vor den „Hofnarren“ am Freitag, 30. Juni, werden Mitmach-Aktionen unter dem Motto „Prinzessinnen und Prinzen am Hofe“ für Kinder angeboten – um 17 Uhr auf der Liegewiese im Hofgarten. „Hier dürfen die Jüngsten sich selbst ausprobieren – ob Schreibschule mit Feder, Zirkusschmiede mit Akrobaten, Zaubererakademie mit echten Zauberern oder Tanzübungen vom Profi“, heißt es dazu im Programmheft. „Außerdem wird gezeigt, wie umständlich das Ankleiden damals war.“ Die Kinder können im Prinzessinnen- oder Prinzen-Kostüm kommen, wenn sie möchten.

„Der Fürst lädt zu Lustbarkeiten“ lautet dann das Motto am Samstag, 1. Juli, um 17 Uhr im Hofgarten: Das Markgrafen-Paar mitsamt Gefolge vergnügt sich mit Picknick, Tanz, Gaukelei, Artistik und einer Fechtshow auf der Liegewiese. Die Besucher können es sich mit einem eigenen mitgebrachten oder einem bei der Stadt vorbestellten Picknick gemütlich machen.

Am Samstagabend steht dann um 20.30 Uhr die Traditionsveranstaltung „Besuch Friedrichs des Großen“ mit historischen Tänzen, Orchestermusik „und allerlei Überraschungen für den Gast aus Preußen“ auf dem Programm – nicht im Hofgarten wie früher, sondern in der Reitbahn.

Der Festspiel-Sonntag, 2. Juli, beginnt um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Rokoko-Gottesdienst mit Besuch des Markgrafen und Hofstaats in der Gumbertuskirche. Weiter geht’s am Nachmittag um 14.30 Uhr im Hofgarten mit der „Fürstlichen Gartenlust mit Großer Feldmusik“: Zu erleben sind neben den Bläserklängen und Tänzen auch Kutschfahrten, Gaukler, Akrobaten, Zauberer sowie die eleganten Jagdfalken.

Begleitet werden die Festspiele von thematisch passenden Stadtführungen: Am Freitag, 30. Juni, um 15 Uhr steht der Hofgarten als „barockes Juwel“ im Mittelpunkt, und am Samstag, 1. Juli, um 15 Uhr folgen die Teilnehmer den „Spuren der Hohenzollern“. Eine Führung mit dem Titel „Ansbach zum Kennenlernen“ startet am Sonntag, 2. Juli, um 11 Uhr. Treffpunkt ist jeweils der Anscavallo am Schlossplatz.

Hier gibt es Tickets

Weitere Informationen sind auf der Homepage der Stadt Ansbach zu finden. Karten für die Rokoko-Festspiele 2023 sind bei reservix.de erhältlich.

Schlussapplaus nach den „Hofnarren“: Das mal poetische, mal schräge Theaterstück wurde begeistert aufgenommen.  (Foto: Lara Hausleitner)
Schlussapplaus nach den „Hofnarren“: Das mal poetische, mal schräge Theaterstück wurde begeistert aufgenommen. (Foto: Lara Hausleitner)
Schlussapplaus nach den „Hofnarren“: Das mal poetische, mal schräge Theaterstück wurde begeistert aufgenommen. (Foto: Lara Hausleitner)

Lara Hausleitner
Lara Hausleitner
Redakteurin für Lokales und Kultur - und Reisende aus Leidenschaft.

"I have never written a word that did not come from my heart. I never shall."
Nellie Bly
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