Der Regen wurde dann doch zum Problem. Ergiebige Niederschläge sorgten dafür, dass am Mittwoch die erste Anreisewelle zum Taubertal-Festival alles andere als planmäßig verlief. Wegen des aufgeweichten Bodens wurde das Campingareal erst am Nachmittag zugänglich gemacht. Tausende Fans mussten deshalb lange im Stau warten. Die meisten nahmen das aber locker.
Für die Verantwortlichen war der Umgang mit den schwierigen Bedingungen eine Herausforderung. Obwohl sich am Morgen auf der Zufahrtsstraße zum Zeltplatz bei Reutsachsen bereits lange Schlangen gebildet hatten, entschieden sie, zunächst niemanden auf das Gelände zu lassen, um die drohende Verschlammung des aufgeweichten Untergrundes zu verhindern.
Die Hoffnung, dass der Boden ein wenig trocknen würde, zerschlug sich allerdings, weil es um die Mittagszeit erneut ergiebig zu regnen begann, weshalb der Zufahrtsstopp noch einmal verlängert wurde. Gegen 14 Uhr wurde dann grünes Licht für die Zufahrt zu den Parkplätzen gegeben. Von dort aus marschierten die Angekommenen mit Sack und Pack weiter, um für ihre Zelte einen geeigneten Standort zu finden.
Anreisestaus sind bei Festivals nicht ungewöhnlich. Viele Fans, die solche Verzögerungen schon einmal miterlebt haben, gehen konstruktiv damit um und feiern auf der Straße einfach ein bisschen vor. So war das auch gestern im Stau bei Reutsachsen. Einige stellten mitgeführte Lautsprecherboxen auf die Fahrbahn und sorgten für Partybeschallung. Getränke und Essen hatten auch die meisten dabei. Die Stimmung blieb gut, vor allem vormittags. Die lange Hängepartie machte dann aber doch vielen zu schaffen, weshalb die Erleichterung groß war, als es später Richtung Campingplatz voranging.
Es sei natürlich bedauerlich, dass den Anreisenden das so habe zugemutet werden müssen, erklärte Festivalsprecher Florian Zoll am Nachmittag gegenüber der Redaktion. Soweit er das überblicken könne, seien die ganz großen Probleme aber ausgeblieben.
Der über die Netzwerke verbreitete Appell an die Fans, die Anreise nach Möglichkeit um einen Tag zu verschieben, habe offensichtlich gefruchtet. Am Donnerstag werde deshalb eine zweite große Welle erwartet, die dann hoffentlich zügig zum Zeltplatz durchlaufen könne, so Zoll.
Das Live-Geschehen des Festivals beginnt am Donnerstagabend. Auf der kleinen Bühne im Steinbruch legt ab 19 Uhr die Gruppe „Thunderkant” los. Das Hauptprogramm startet am Freitagnachmittag. Am Abend wird auf der großen Bühne im Taubertal unter anderem der bekannte Hip-Hop-Musiker Peter Fox aktiv. Zur Festival-Außenstelle wird wieder der Burggarten. Dort gibt es bei freiem Zutritt an drei Tagen DJ-Musik, Lesungen und Yoga-Angebote.