Wenn es eine Pflanze fertig bringt, einen trüben Herbsttag zum Leuchten zu bringen, dann ist es die Chrysantheme. Ihre gelben, rosafarbenen, rost- und burgunderroten Blüten strahlen in dichten Büscheln an den Enden kräftiger Stiele und verleihen jedem Beet Farbe und Leben.
Dank dieser Farbenpracht hat die Staude ihren festen Platz im spätherbstlichen Garten – und ebenso in den Pflanzungen zu den Gedenktagen im November. Doch wie setzt man diese wandelbaren Blütenwunder im Garten und auch in der Vase am besten in Szene?
Viele Chrysanthemen sind in unseren Breiten nicht zuverlässig winterhart und werden daher nur als einjährige Pflanzen gezogen und vorzugsweise im Herbst verkauft. In Staudengärtnereien findet man noch einige Sorten, die den Winter gut überstehen und dauerhaft im Garten wachsen.
Staudengärtnerin und Gartengestalterin Anja Maubach empfiehlt etwa folgende Sorten:
Die winterharten Chrysanthemen sollte man möglichst im Frühling pflanzen. So können die Wurzeln gut einwachsen und sich bis zum nächsten Winter etablieren. Wer doch noch im Herbst die Stauden setzen möchte, sollte die Pflanzen unbedingt mit Laub und Reisig abdecken.
Wichtig ist grundsätzlich ein sonniger Standort und ein durchlässiger Boden. Je besser der Boden abtrocknet, desto weniger Probleme hat man mit Winternässe, denn die schadet den Pflanzen. Im Frühling sollten die Stauden mit reifer Komposterde oder einem organischen Dünger versorgt werden, damit sie sich wieder zu kräftigen Büschen entwickeln.
Im Blumenbeet brauchen die Winterastern, wie Chrysanthemen auch genannt werden, keinen Platz in der ersten Reihe. Anja Maubach erläutert: „Die Stängel der Winterastern sind im unteren Drittel nicht attraktiv, da die Blätter im Laufe des Sommers vertrocknen.“
Also setzt man die Chrysanthemen zwischen Staudengräser wie Rutenhirse, Tautropfengras oder Japanisches Blutgras. Hübsch ergänzen Raublatt-Astern wie die rosablühende Sorte „Alma Pötschke“ oder die Waagerechte Herbst-Aster „Prince“ den Blütenreigen im fast abgelaufenen Gartenjahr.
Das A und O für lange Freude an den Chrysanthemenblüten in der Vase ist sauberes Wasser. Nicola Fink, Pressesprecherin des Fachverbandes Deutscher Floristen, rät die Blätter so weit zu entfernen, dass sie nicht in das Vasenwasser gelangen. Sonst bilden sich schnell Trübstoffe, die die Leitungsbahnen im Stängel verstopfen.
Außerdem sollte jeder Blütenstiel mit einem scharfen Messer schräg angeschnitten werden. Ein Strauß hält länger, wenn er kühl und nicht in der prallen Sonne steht. Chrysanthemen zählen, wenn man diese Punkte beachtet, zu den langlebigen Schnittblumen.
Es gibt über 400 verschiedene Chrysanthemen-Sorten, jede hat ihren Charakter. Etwa mit kleinen Miniblüten, Santinis genannt oder als Spider-Chrysanthemen mit ihren auffällig gefingerten Blüten. Als Spray- oder Deko-Chrysanthemen haben sie eine Dolde mit mehreren Blüten pro Stiel oder eine imposante Blütengröße oder große Vielfarbigkeit.
Nicola Fink beschreibt eine weitere charakteristische Blütenform: „Die sogenannten Pompon-Chrysanthemen erinnern an die typischen Pompons der amerikanischen Cheerleader.“
In der Floristik ist die Chrysantheme längst nicht mehr nur die klassische Herbstblume – sie gibt es das ganze Jahr über mit der beschriebenen Formenvielfalt, einer bunten Farbpalette und unzähligen Blütengrößen. Dank ihrer ganzjährigen Verfügbarkeit ist die Chrysantheme ein Begleiter für alle Jahreszeiten:
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