Die Mobilfunknetzbetreiber statten ihre Handyverträge mit immer mehr Datenvolumen aus. Und im Mittel bieten diese Verträge mehr Gigabytes (GB), als Nutzerinnen und Nutzer durchschnittlich verbrauchen. Das geht aus einer Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox hervor.
Demnach ist das Inklusivvolumen in den Laufzeitverträgen von Deutscher Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 binnen eines Jahres um 60 Prozent gestiegen - und zwar von durchschnittlich knapp 45 auf 72 GB monatlich. Den tatsächlichen Durchschnittsverbrauch pro aktiver persönlicher SIM-Karte prognostiziert der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in diesem Jahr dagegen mit 11,7 GB im Monat.
Selbst das durchschnittliche Datenvolumen bei den monatlich kündbaren Prepaid-Tarifen der vier Netzbetreiber ist der Analyse zufolge mit durchschnittlich 14 GB höher als der mittlere monatliche Pro-Kopf-Verbrauch.
Geschenkt gibt es die ganzen Daten aber nicht: Je mehr Volumen enthalten ist, desto teurer sind die Tarife natürlich in aller Regel. Für einen fiktiven durchschnittlichen Laufzeitvertrag der Netzbetreiber mit besagten 72 GB zahlt man laut Erhebung im Schnitt gut 32 Euro monatlich. Der durchschnittliche Prepaid-Tarif der Netzbetreiber mit 14 GB kostet im Monat gut 11 Euro.
Für die Anbieter sei das hohe Datenvolumen ein wichtiges Marketinginstrument, heißt es in der Analyse. Sie statteten ihre Tarife mit einem hohen Leistungsversprechen aus – in dem Wissen, dass die meisten Kunden dieses nur teilweise abrufen werden.
Allerdings finden Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Mobilfunk-Discountern monatlich kündbare Tarife, die etwa 10 bis 20 GB Datenvolumen schon für rund 5 Euro monatlich bieten oder sogar 70 bis 90 GB für rund 15 Euro im Monat.
Hier sollte man nur wissen, dass alle vier Netzbetreiber inzwischen auch bei ihren Prepaid-Tarifen bis zu 300 Megabit pro Sekunde Surfspeed bieten. Discount-Anbieter ermöglichten den Angaben zufolge in der Regel nur 50 Megabit pro Sekunde, was aber für die meisten Nutzenden problemlos ausreicht.
Auch beim Datenvolumen sollte der Tarif dem persönlichen Bedarf entsprechen - und der liegt selten abseits der Durchschnittsnutzung. Nur wer viel unterwegs sei oder kein WLAN zur Verfügung habe, brauche wirklich ein größeres Datenkontingent, heißt es in der Analyse. Für Normalnutzende genügten meist „schmalere Angebote“.
In die Auswertung wurden die monatliche Grundgebühr und das durchschnittliche Datenvolumen (ohne unlimitierte Flatrates und bis maximal 500 GB Inklusivvolumen) aller online verfügbaren Smartphone-Laufzeit- und Prepaid-Tarife für Privatkunden (Neukunden) der Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 verglichen.
Nicht berücksichtigt wurden Verivox zufolge Hardware, Einmalkosten sowie zeitlich begrenzte Rabatte oder Aktionen. Reine Datentarife und Partnerkarten blieben den Angaben zufolge ebenso außen vor.
© dpa-infocom, dpa:250729-930-850655/1