Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Mittelfranken macht die Ergebnisse einer Umfrage öffentlich. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, weisen etliche Dienststellen in der Region große Makel auf.
Es sind schockierende Ergebnisse, die die Postkartenaktion „Wie sieht's bei dir so aus?” vom Juni 2025 ans Tageslicht bringt. Kabelwirrwarr, kaputte Treppe, defekte Heizung oder keine Lüftung: Diese Probleme meldeten Polizistinnen und Polizisten handschriftlich aus Dienststellen in Mittelfranken. Und es waren noch extremere Dinge dabei: überlaufende Toiletten, Schimmelbefall oder Schaben. Die DPolG Mittelfranken hat die Ergebnisse nun zusammengetragen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben uns in großer Zahl und sehr deutlich beschrieben, wie es in ihren Dienststellen aussieht – und das Bild ist erschreckend”, wird Florian Kriesten, Bezirksvorsitzender der DPolG Mittelfranken, in der Mitteilung zitiert. Weiter heißt es: „Diese Zustände sind nicht nur ein Ärgernis, sie gefährden auch Gesundheit, Motivation und Arbeitsfähigkeit der Polizei.”
In der Liste finden sich auch zwei Dienststellen aus Westmittelfranken. In der Wache in Neustadt/Aisch gibt es wohl einige Missstände. Die Rede ist von unkontrolliertem Wassereintritt mit verbleibenden Wasserschäden, einem ungedämmten Dachgeschoss, feuchten Kellerwänden und Putzabplatzungen.
Außerdem hat sich auch die Ansbacher Kriminal- und Verkehrspolizei in der Schlesierstraße einen Platz auf der Liste gesichert. Hier haben Beamte über Hitze geklagt. Laut der Mitteilung heizt sich der Glasbau, in dem das Service Center beheimatet ist, im Sommer extrem auf. Geklagt wird auch über mangelnde Belüftung.
Die weiteren Mängel in Mittelfranken im Überblick:
Die Aktion ist laut Florian Kriesten bewusst unkompliziert gestaltet worden, „um den Kolleginnen und Kollegen eine niederschwellige Möglichkeit zur Rückmeldung zu geben”. Die Antworten bezeichnet er als „oft frustrierend”. Er appelliert nun an die Politik, etwas aus den Ergebnissen zu machen.
Konkret fordert die DPolG Mittelfranken vom Innenministerium und den zuständigen Baubehörden ein „sofortiges Sanierungsprogramm” – trotz angespannter Haushaltslage. „Es reicht nicht, unsere Arbeit zu loben. Wir brauchen sichere, gesunde und funktionale Arbeitsplätze – und zwar jetzt. Jeder weitere Aufschub verschlechtert nicht nur die Bausubstanz, sondern auch das Vertrauen unserer Kolleginnen und Kollegen in die Wertschätzung ihrer Arbeit”, wird Kriesten abschließend zitiert.